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Erfahrungen mit Anti-Jagd-Training


Moderatoren: uschi, Aikan



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doris
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BeitragVerfasst: 20.12.2007, 19:14 
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uschi hat geschrieben:
eine frage übrigens noch an die "nicht-wattewerfer":
warum schafft man sich einen zur jagd gezüchteten hund an, wenn einen der jagdtrieb so stört, dass man ihn mit gewalt wegtrainieren möchte :? :?:

ich bin zwar eher ein wattewerfer, aber die frage kann ich dir auch recht schlüssig beantworten:

welchen hund sollte sich jemand, der einen hund haben will, der nicht jagt, nehmen? am besten doch nintendo, steiff & co.

in JEDEM hund steckt der jagdinstinkt drinnen, ich glaub nicht dass man - außer bei extremen qualzuchten, die nix sehen und 50 kg auf stummeln vorwärtsschleppen müssten (gibts die überhaupt???) - einen urinstinkt wegzüchten kann, genausowenig wie den sexualtrieb oder den fresstrieb

und - wenn ich genau hinhöre, was andere hundebesitzer - nehmt jrt, nehmt spaniel, nehmt im prinzip was ihr wollt - probleme haben - sich probleme schaffen - dann sind wir mit unseren hunden, die doch ohnedies als schwierig gelten, wirklich gut dran!

schlimmer find ich z.b. wenn sich leute irgendeinen terrier nehmen und sich dann wundern .....

ich glaub man kann mit jedem hund glück, mit jedem hund pech haben, kommt auf den jeweiligen standpunkt an, und ob man sich drum kümmert. "sch...minix"-leute werden egal mit welcher rasse keine probleme haben, wir hier haben ja "eigentlich" auch keine, wir haben shibas, die sind nun mal so wie sie sind

*grins* ich meld ginni jetzt als "therapiehund" an - sie bringt leute, die sich vor hunden dermaßen fürchten dass sie im aufzug schweißbäche runterlaufen haben (wusst ich nicht - eine partei im haus) dazu, ihre angst bewältigen zu wollen. sie geht hin, schaut, pfötelt ganz zart und macht ein lustiges geräusch wie eine siamkatze - der ideale hund, um die angst zu überwinden. sobald sie beachtet wird schmeisst sie sich mit ihrem derzeit ziemlich breiten winterpopsch auf den fuß des angsthasen und himmelt ihn mit laaaaangem hals und verdrehten augen an

von wegen "schwieriger, zurückhaltender shiba"

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lg - doris

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keeko
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BeitragVerfasst: 20.12.2007, 19:31 
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Name: jennifer

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uschi hat geschrieben:
eine frage übrigens noch an die "nicht-wattewerfer":
warum schafft man sich einen zur jagd gezüchteten hund an, wenn einen der jagdtrieb so stört, dass man ihn mit gewalt wegtrainieren möchte :? :?:


jap!
ich ärgere mich nach wie vor, dass hiyoko unsere katze von früh bis spät durch die wohnung scheucht.... aber das war mir im vorfeld klar.
insofern denke ich, dass wir alle damit leben lernen müssen. ;)
draußen ist es natürlich dasselbe spiel: sobald es im gebüsch raschelt, beobachtet hiyoko, wenn ein vögelchen erschreckt wegfliegt, hüpft sie hinterher.
ansprechbarkeit in diesem moment = NULL!
weiter üben also. *phew*



dass sprayhalsbänder immer wieder als "gewaltfrei" angepriesen werden, ist mir übrigens ein großes rätsel.
der hund wird so förmlich zu einem meideverhalten hin konditioniert - und ein meideverhalten ist genau das, was man in der "sanften" erziehung ja vermeiden möchte. ich staune also immer wieder bauklötze über das "total gewaltfreie" sprayhalsband.


über das balljunkie-thema hab ich was in dem stressvortrag neulich gehört.
beim ballspielen läßt man seinen hund ja gezielt jagen, nach dem ball eben. wenn der hund den ball "erbeutet" hat, ist er anschließend genauso zufrieden, wie wenn er tatsächlich gejagt hätte.
warum das ballspielen "gefährlich" werden kann ist lediglich der, dass ein hund in diesem jagdzustand unter großem stress steht. stress ist hierbei eher als anspannung zu verstehen. eine sehr sehr große anspannung, denn er freut sich ja natürlich über/aufs jagen.
hinzu kommt allerdings, dass ein hund auch wieder eine gewisse zeit braucht, um diesen stress (die hormone, die dabei ausgeschüttet werden) zu verdauen. dazu hat er im regelfall selten gelegenheit.
ich hab die zahl nicht mehr im kopf, leider, aber man stelle sich also vor, der stress beim balljagen wird mit 100 punkten gemessen. an einem tag kann der hund 30 stresspunkte abbauen.
das heißt, wenn man an einem tag exzessiv ball spielt, sollte der hund anschließend etwa 3 tage lang "ruhen" können, damit er den jagdstress abbaut.

jemand, der täglich wie verrückt jagdspielchen mit einem ball veranstaltet, sorgt dafür, dass sein hund unter dauerstrom steht. nicht weil er sich die ganze zeit über freut, sondern einfach nur deswegen, weil die stresshormone im körper nicht richtig abgebaut werden.

der begriff ball"junkie" kommt also daher, dass ein hund irgendwann verrückt wird nach diesen adrenalin-schüben, die er vom jagen bekommt. da sein stresspegel konstant bleibt - und durch tägliches wildes balljagen immer mehr verstärkt wird.

ein teufelskreis also.
ich habe gelernt, es sei in ordnung, ein-zwei-drei-vier mal mit dem hund ball zu spielen - an einem tag. und dann eben eine zeitlang auszusetzen.


ich beobachte im umfeld ja rasend gerne das verhalten diverser hunde - und vor balljunkies habe ich meistens fast schon bammel.
mir ist aufgefallen, dass die meisten junkies es eben einfach nicht mögen, wenn sich dann ein anderer hund in ihr spiel einmischen will.
eigentlich eine sehr gefährliche situation.
ich habe schon erlebt, wie ein balljunkie meinen pflegehund fast zusammengebissen hätte, weil der pflegehund an seinem spielzeug schnüffeln wollte und ihn dabei zum spielen animiert hat (den anderen hund).
einen stockjunkie habe ich auch schon kennenlernen dürfen.
BUAH!! der hund verteidigt stöcke oder jedwege gegenstände in seiner umgebung, die er eben gerade als mögliche beute ansieht.
das ist nicht lustig, wenn man mit dem betreffenden hund gemeinsam unterwegs ist - der eigene hund vielleicht am stockjunkie vorbeiläuft, der gerade etwas fixiert - und dann vollkommen plötzlich auf den eigenen hund losgeht, aus angst seine beute zu verlieren.


so. das ist jetzt aber lang geworden.
aber ist ja auch mal wieder ein spannendes thema.

liebe grüße an alle

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::: Der Hund sagt: Wer vor den Großen wohl kriecht und gegen die Kleinen laut bellt, der kommt gewiss zu seinem Recht.
(Johann Heinrich Pestalozzi) :::


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Aikan
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BeitragVerfasst: 20.12.2007, 21:29 
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doris hat geschrieben:
ich bin zwar eher ein wattewerfer, aber die frage kann ich dir auch recht schlüssig beantworten:

welchen hund sollte sich jemand, der einen hund haben will, der nicht jagt, nehmen? am besten doch nintendo, steiff & co.

in JEDEM hund steckt der jagdinstinkt drinnen, ich glaub nicht dass man - außer bei extremen qualzuchten, die nix sehen und 50 kg auf stummeln vorwärtsschleppen müssten (gibts die überhaupt???) - einen urinstinkt wegzüchten kann, genausowenig wie den sexualtrieb oder den fresstrieb

Nein, also da bin ich anderer Meinung und muss Dir widersprechen:
Sicher steckt in jedem Hund der Jagdinstinkt drin, aber wie ausgeprägt der ist, ist eine Frage der Gene. Klar gibt es nicht-jagende Jagdhunde und jagende Nicht-Jagdhunde... dann hat der Züchter aber das Zuchtziel verfehlt.
Es gibt eine Studie über angeborene Verhaltensweisen, die Hetzbereitschaft ist eine davon. Nimm einen Haus-und Hofhund wie den deutschen Spitz, der wird davon weniger zeigen als der ursprünglich auf Jagd gezüchtete Shiba. Der Border Collie wurde selektiert auf Hüten, das kommt auch ursprünglich aus einer Jagdsequenz, ein Border Collie darf aber diese Jagdsequenzen an den Schafen nicht zeigen und zwar ist das angeboren! (Dass der Jagdtrieb beim BC manchmal durchbricht, ist ein auch mit ein züchterisches Problem, klar kann es durch Unterbeschäftigung erlernt sein, aber ein BC der jagt und reisst, hätte bei einem Schäfer kaum Überlebenschance, einen Hobbyzüchter juckt das weniger).

Dass sich die Rassen so sehr angleichen, liegt daran, dass auf das Wesen gar nicht mehr selektiert wird... auch beim Shiba geht es nur um Schönheit. Trotzdem steckt das "Jagdhund-Erbe" aus der Zeit, als noch selektiert wurde, noch in den Genen - beim einen Shiba mehr, beim anderen weniger.

LG
Barbara

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Nur die Sache ist verloren, die man aufgibt.


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doris
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BeitragVerfasst: 20.12.2007, 21:57 
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Aikan hat geschrieben:
Dass sich die Rassen so sehr angleichen, liegt daran, dass auf das Wesen gar nicht mehr selektiert wird...

genau das meinte ich - und zusätzlich gibts immer mehr mischlinge - überraschungspakete sozusagen

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uschi
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BeitragVerfasst: 20.12.2007, 22:09 
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klar jagen viele hunde, mehr oder weniger, aber im falle eines extra für die jagd gezüchteten hundes wie dem shiba, weiß ich doch, dass ich höchstwahrscheinlich mit jagdtrieb rechnen muss (zumindest wenn ich mich vorher informiert habe)

wenn ich also einen hund mit wenig bis gar keinem jagdtrieb haben will, warum kauf ich mir dann einen jagdhund???

ich würde mir auch keinen herdenschutzhund holen, um ihm dann das bewachen mit gewalt abzutrainieren...

mir geht es darum, dass ich durchaus mit dem jagdtrieb von taiko leben kann, bzw. daran arbeite, ihn umzulenken (wie barbara auch schon schrieb).
mein unverständnis bezieht sich auf die anwendung von gewalt zum abtrainieren des jagdtriebes bei einem jagdhund...

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Liebe Grüße, Uschi mit Taiko und Marie

"Dir ist der Weg des Lernens egal, weil nur das Ziel zählt?
Der Weg ist mindestens so wichtig wie das Ziel, denn es ist der Lernprozess, der das Gehirn verändert!"
Dr. Ute Blaschke-Berthold

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Germaine
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BeitragVerfasst: 20.12.2007, 23:46 
keeko hat geschrieben:
..... und vor balljunkies habe ich meistens fast schon bammel.
mir ist aufgefallen, dass die meisten junkies es eben einfach nicht mögen, wenn sich dann ein anderer hund in ihr spiel einmischen will.
eigentlich eine sehr gefährliche situation.


Ich gehe davon aus, dass Du weisst, dass es ein 1. Gebot ist KEINE Beute/Spielzeug ins Spiel zu bringen wenn andere Hunde dabei sind? Eben weil es deswegen immer wieder Raufereien geben kann.
Sumo ist übrigens weit davon entfernt ein Balljunkie zu sein, hat er sich jedoch mal für eine Beute entschieden (z.B. wenn Du Deiner Hündin einen Ball werfen würdest und die Hunde wären frei) und er hat grad mal eben Lust diesen Ball zu holen wäre eine Rauferei vorprogrammiert.


  
 
keeko
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BeitragVerfasst: 21.12.2007, 00:29 
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@germaine: ja... ICH weiß das. :lol:

leider aber der großteil anderer hundebesitzer anscheinend nicht. *schnüff*
da wird dann schnell "zur ablenkung" mal ein bällchen aus der tasche gezogen. uah!

liebe grüße

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Germaine
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BeitragVerfasst: 21.12.2007, 00:54 
uschi hat geschrieben:
klar jagen viele hunde, mehr oder weniger, aber im falle eines extra für die jagd gezüchteten hundes wie dem shiba, weiß ich doch, dass ich höchstwahrscheinlich mit jagdtrieb rechnen muss (zumindest wenn ich mich vorher informiert habe)

wenn ich also einen hund mit wenig bis gar keinem jagdtrieb haben will, warum kauf ich mir dann einen jagdhund???

ich würde mir auch keinen herdenschutzhund holen, um ihm dann das bewachen mit gewalt abzutrainieren...

mir geht es darum, dass ich durchaus mit dem jagdtrieb von taiko leben kann, bzw. daran arbeite, ihn umzulenken (wie barbara auch schon schrieb).
mein unverständnis bezieht sich auf die anwendung von gewalt zum abtrainieren des jagdtriebes bei einem jagdhund...


Natürlich haben wir uns im Vorfeld über die Rasse informiert. Der stark ausgeprägte Jagdtrieb bei Sumo ist übrigens nicht mein "Hauptproblem" ;)

Dass ich den Jagdtrieb von Sumo versuche mit Fährtenarbeit umzulenken habe ich bereits in meinem Eingangsposting geschrieben.

Sumo hat zwar einen äusserst guten Appell, der jedoch bei Wildsicht gleich NULL ist. Er war/ist einfach nicht abrufbar, da konnte ich an der Schleppe trainieren, die Pfeife einsetzen..... nichts klappte. In Absprache und mit Hilfe meines Trainers haben wir dann versucht, den Rückruf mittels Sprayhalsband bei Jagdstarten zu trainieren. Mit dem Resultat, dass sich Sumo davon nicht beeindrucken liess.
Was mich nun stört, ist, dass das Sprayhalsband oft im gleichen Satz wie Stachelhalsband und Teletakt genannt wird und in den gleichen Topf geworfen. Sorry, aber das ist schon nicht ganz das Gleiche. Zudem.... alle, die im Kontext des Sprayhalsbandes schreien "Gewalt"..... wart ihr mal bei einem Einsatz dabei oder redet ihr nur vom Hörensagen ?
Ein Hund, der in die Schleppleine rennt....... wie nennt man das ?
Oder lassen die anderen ihre Hunde einfach mal so jagen, eben weil es Jagdhunde sind?

Sorry, Uschi, aber das musste jetzt sein..... mich stört nämlich, wenn man mir sagt, dass ich meinem Hund Gewalt angetan habe weil ich mittels......
Ganz bestimmt habe ich nicht unüberlegt gehandelt und mich im Vorfeld gut informiert.


  
 
Mürre
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.12.2007, 00:57 
keeko hat geschrieben:

dass sprayhalsbänder immer wieder als "gewaltfrei" angepriesen werden, ist mir übrigens ein großes rätsel.
der hund wird so förmlich zu einem meideverhalten hin konditioniert - und ein meideverhalten ist genau das, was man in der "sanften" erziehung ja vermeiden möchte. ich staune also immer wieder bauklötze über das "total gewaltfreie" sprayhalsband.


über das balljunkie-thema hab ich was in dem stressvortrag neulich gehört.
beim ballspielen läßt man seinen hund ja gezielt jagen, nach dem ball eben. wenn der hund den ball "erbeutet" hat, ist er anschließend genauso zufrieden, wie wenn er tatsächlich gejagt hätte.
warum das ballspielen "gefährlich" werden kann ist lediglich der, dass ein hund in diesem jagdzustand unter großem stress steht. stress ist hierbei eher als anspannung zu verstehen. eine sehr sehr große anspannung, denn er freut sich ja natürlich über/aufs jagen.
hinzu kommt allerdings, dass ein hund auch wieder eine gewisse zeit braucht, um diesen stress (die hormone, die dabei ausgeschüttet werden) zu verdauen. dazu hat er im regelfall selten gelegenheit.
ich hab die zahl nicht mehr im kopf, leider, aber man stelle sich also vor, der stress beim balljagen wird mit 100 punkten gemessen. an einem tag kann der hund 30 stresspunkte abbauen.
das heißt, wenn man an einem tag exzessiv ball spielt, sollte der hund anschließend etwa 3 tage lang "ruhen" können, damit er den jagdstress abbaut.

jemand, der täglich wie verrückt jagdspielchen mit einem ball veranstaltet, sorgt dafür, dass sein hund unter dauerstrom steht. nicht weil er sich die ganze zeit über freut, sondern einfach nur deswegen, weil die stresshormone im körper nicht richtig abgebaut werden.

der begriff ball"junkie" kommt also daher, dass ein hund irgendwann verrückt wird nach diesen adrenalin-schüben, die er vom jagen bekommt. da sein stresspegel konstant bleibt - und durch tägliches wildes balljagen immer mehr verstärkt wird.

ein teufelskreis also.
ich habe gelernt, es sei in ordnung, ein-zwei-drei-vier mal mit dem hund ball zu spielen - an einem tag. und dann eben eine zeitlang auszusetzen.


ich beobachte im umfeld ja rasend gerne das verhalten diverser hunde - und vor balljunkies habe ich meistens fast schon bammel.
mir ist aufgefallen, dass die meisten junkies es eben einfach nicht mögen, wenn sich dann ein anderer hund in ihr spiel einmischen will.
eigentlich eine sehr gefährliche situation.
ich habe schon erlebt, wie ein balljunkie meinen pflegehund fast zusammengebissen hätte, weil der pflegehund an seinem spielzeug schnüffeln wollte und ihn dabei zum spielen animiert hat (den anderen hund).
einen stockjunkie habe ich auch schon kennenlernen dürfen.
BUAH!! der hund verteidigt stöcke oder jedwege gegenstände in seiner umgebung, die er eben gerade als mögliche beute ansieht.
das ist nicht lustig, wenn man mit dem betreffenden hund gemeinsam unterwegs ist - der eigene hund vielleicht am stockjunkie vorbeiläuft, der gerade etwas fixiert - und dann vollkommen plötzlich auf den eigenen hund losgeht, aus angst seine beute zu verlieren.


@keeko:
Also ich kann schon verstehen, dass du ein bisschen Angst vor diesen Balljunkie-Hunden hast! Bei uns auf der Hundwiese gibt es eine Menge davon und viele reagieren ziemlich allergisch darauf, wenn ein anderer Hund ihren Ball haben möchte. Besonders schlimm finde ich es auch, wenn diesen Hunden nur noch der Ball etwas bedeutet und sie kaum noch Kontakt mit anderen Hunden suchen. Da frage ich mich öfters auch, warum die Besitzer immer so weiter machen und es auch als ganz normal betrachten!

Allerdings habe ich früher mit Cirana auch jeden Tag reichlich Ball gespielt und sie war nie so unter Stress, dass sie nur noch daran gedacht hat. Sie hat ihn auch nicht beschützt. Wenn ein anderer Hund ihren Ball haben wollte war es ihr egal!
Und das obwohl ich sie damit sogar vom Jagen abgelenkt habe.
Also kann die Theorie mit der Ballsucht meiner Meinung nach nicht auf jeden Hund zutreffen! ;)
Vielleicht war es aber auch so, weil der Ball zu Hause immer rum gelegen hat und deswegen nicht interessant war?!
Dann verstehe ich aber wiederum nicht, dass man sie damit so unter Kontrolle bringen konnte! :kratz:

Was das Verteidigen von Bällen/Stöcken angeht:
Das würde ich bei meinem Hund konsequent unterbinden!
Wenn er anfängt zu verteidigen, wären solche Adrenalinspiele sowieso erstmal für eine Weile kein Thema mehr.
Und genau das wird nicht bei diesen ballverrückten Hunden gemacht, weil die Besitzer das anscheinend normal finden!
Wie sollen die Hunde da überhaupt eine Möglichkeit finden sich zu beruhigen...

Sprayhalsbänder:
Was ein kalter Wasserstrahl jetzt andererseits mit Gewalt zu tun haben soll ist mir nicht ganz klar.
Ich selber würde meinem Hund nie so ein Ding umlegen (warum auch), weil ich weiß wie sensibel er darauf reagieren würde!
Und ich finde auch nicht gut, wenn Sprayhalsbänder als "Universalmittel" angeprisen werden.
Wenn ich mir dann aber so hyper-hyper-aktive Hunde anschaue, die einfach durch keine noch so sanften Erziehungsmethoden zu bändigen sind, kann ich es schon teilweise verstehen warum manche Leute sowas verwenden.
Ich denke, dass halt so überdrehte Hunde das auch anders empfinden und vielleicht da auch gleichgültiger sind??
Ich kenne da einen Labrador, bei dem viele "Hundeexperten" ;) auch nach einem Sprayhalsband schreien würden, weil er oft Sachen klaut und nicht mehr loslässt.
Und ich muss sagen, ich hätte bei diesem Hund auch keine Bedenken, weil er so dermaßen gleichgültig ist, dass es ihn wahrscheinlich nicht mal stören würde! =)
Deshalb denke ich hängt es auch immer mit dem Typ Hund zusammen was für ein "gewaltsames" Empfinden vorliegt.

@Germaine:
Ich sehe das ähnlich, jeder muss für seinen Hund den richtigen Weg finden!
Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand ohne sich vorher mit dem Thema auseinanderzusetzen einfach mal diese oder jene Sachen mit seinem Hund macht.


  
 
roswitha
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 21.12.2007, 04:43 
Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht, inwieweit Sprayhalsbänder gewaltfrei sind. Ich brauche mir auch keine Gedanken darüber zu machen, wie wirksam sie sein könnten. Ich weiß nur, daß ich sie - wie auch viele andere Hilfs(Zwangs-)mittel so etwa Haltis u.ä. - nie verwenden werde. So etwas hat in meiner Beziehung mit meinen Hunden keinen Platz. Mit all diesen Hilfsmittel begibt man sich meiner Meinung nach der Chance, an den speziellen Problemen mit dem Hund die Grundlagen einer gemeinsamen Beziehung zu erarbeiten. Ich brauche keinen Gebrauchshund, der 100 % funktioniert und das auch noch möglichst schnell. Und ich wollte auch nie einen leicht führigen, "einfachen" Hund mit viel Will to please. Ich liebe meine Hunde mit ihren Ecken und Kanten, an denen ich mich reiben kann, die mich auch intellektuell herausfordern. Ich habe zwar auch gerne einen Hund, der in meiner Nähe bleibt, ja meine Nähe sucht. Aber ich würde mich selbst um die Früchte der gemeinsamen Arbeit betrügen, wenn mein Hund dies nur tut, weil er Angst vor einem Wasserstrahl hat. Denn wie in menschlichen Beziehungen ist auch hier der Weg das Ziel, eine harmonische Einheit zwischen Mensch und Hund. Schon so eine Abart der Zweisamkeit. Ich möchte mich mit meinem Hund zusammenraufen, gemeinsam mit ihm Schwierigkeiten meistern, gegenseitiges Vertrauen sollte aufgebaut werden. Und dies klappt am besten durch die gemeinsame Arbeit an bestimmten Problemen, wie hier dem Jagdtrieb.

Und wenn ich in diesem speziellen Fall keinen 100%igen Erfolg habe, dann finde ich es auch nicht sooo schlimm. Wie schon erwähnt, ich brauche keinen Gebrauchshund, bei dem es wichtig ist, daß er überall und unter allen Umständen seine Arbeit erledigt. Ich kann das, was uns noch an Perfektion fehlt, durch Alltagsmanagement lösen. Ich muß nicht mit meinen frei laufenden Hunden im Wald sein - mit einem trockenen Alkoholiker mache ich ja auch keine Kneippentour. Ich muß meine Hunde nicht an einer stark befahrenen Bundesstraße losmachen. Ich stelle mich darauf ein, zu bestimmten Schonzeiten Vogelschutzgebiete zu meiden - abgesehen davon, daß dort sowieso gesetzlicher Leinenzwang herrscht. Wir machen gemeinsam Jagdersatztätigkeiten. Wir suchen gemeinsam vielversprechende Mauselöcher und da lasse ich meine Hunde nach Mäusen buddeln. Wir machen Fährtenarbeit und wir suchen nach Leckerlein im hohen Gras. Auch dies verbindet. Und ja, wenn Nele wieder akut unter Arthrose leidet, lasse ich sie auch mal hinter einem Kaninchen herhetzen - und freue mich, ihre sprühende Lebenslust in ihren Augen aufleuchten zu sehen, wenn sie wiederkommt. :flieh2: Was ich allerdings nicht machen kann, ist, gemütlich mit anderen Hundehaltern ein Schwätzchen zu halten und meine Hunde längere Zeit nicht zu beachten - das ist zwar ungemütlich, aber auch dies verbindet :P


  
 
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