Aikans Shiba-Inu Forum

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meiner 1,5 jährigen Hündin Milly. Sie geht willenlos erstmal auf alle Hunde los die sie trifft... auch auf Hunde die sie bereits kennt.
Gerade heute morgen ist sie auf einen Hund losgegangen den sie seit der Welpenzeit jeden Tag im Büro sieht. Ich weiß nicht wie ich das am Besten unterbinden kann. Wenn so ein Fall eintritt, schnappe ich sie und lege sie aufs Kreuz bis sie sich beruhigt hat. Ändern tut sich am Verhalten aber nichts...
Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich!
Liebe Grüße
Emely

Was bedeutet willenlos? Oder war das eine Autokorrektur?

Mit 1 1\2 ist ein Shibamädchen ziemlich erwachsen. Eine erwachsene Hündin hat keinen Anlass, Hunde außerhalb ihres Rudels zu mögen. Shibas kommunizieren sehr fein, aus ihrer Sicht sind viele andere Hunde ziemliche Deppen, die diese feinen Signale ignorieren. Dann muss sie deutlich werden.
Deswegen sind viele Shibas nicht unbedingt kompatibel mit anderen Hunden.

In eurem speziellen Fall muss erst mal geschaut werden, warum sie so reagiert.
Es kann zum einen Unsicherheit sein, dann ist es ein riesiger Vertrauensbruch, wenn ihr sie aufs Kreuz legt. Vielmehr müsst ihr ihr helfen, mit solchen Situationen um zu gehen und Lösungen zu finden.

Wenn Sie auf andere Hunde los geht, weil sie gelernt hat, dass nur deutliches drauf hauen Erfolg bringt, um sich andere vom Leib zu halten, dann bringt aufs Kreuz legen gar nichts. Was soll sie daraus lernen, mit euch hat sie ja keinen Konflikt zu lösen, sondern mit dem anderen Hund.

Wenn sie zum Angriff neigt, weil sie richtiges Sozialverhalten nie gelernt hat, warum auch immer, dann bringt aufs Kreuz legen nichts, weil sie es dann sowieso nicht umsetzen kann.

Mit anderen Worten, aufs Kreuz legen bringt nichts. Es ist übergriffig, wird vom Menschen (aus Hundesicht) meist völlig falsch und unkorrekt ausgeführt und ändert nichts, an den Ursachen.

Ohne den Hund und die Situation und die Intension zu kennen, kann ich nicht beurteilen, was der Auslöser ist. Es kann eben zum Beispiel auch Unsicherheit sein. Es kann aber eben auch sein, dass sie einfach keine anderen Hunde mag.

Auf jeden Fall braucht sie eine klar strukturierte Führung und eine Anleitung, wie sie mit solchen Situationen besser umgehen kann.
Entspannung üben, Ablenkung üben, neutrales Verhalten beloben, Ersatzhandlung anbieten.


Fiene zum Beispiel ist oft in der Welpengruppe als Erziehungshund dabei. Sie kann Welpen herrlich ignorieren, reglementiert aber souverän jede Übergriffigkeit. Es gibt aber immer wieder Welpen, die ihre Warnung ein ums andere mal ignorieren. Fiene hat gelernt, dass ich sie unterstütze. Wenn ein Welpe auch auf eine deutliche Rüge ihrerseits nicht Abstand hält (Labbis und French-Bullys neigen dazu), dann kommt sie zu mir, so nach dem Motto: "ich habe ihn angezählt, beim nächsten Mal fließt Blut." Ich nehme sie dann ganz aus der Situation raus.
Wenn ich sie erst hätte austicken lassen um sie dann aufs Kreuz zu legen, dann wäre das ein riesiger Bruch. Aus Shibasicht hätte ich jegliche Führungsqualität verloren und vermutlich könnte ich sie überhaupt nicht mehr mit in die Welpengruppe nehmen.

Losgehen - in wie fern?

Krach machen und eine ernste Beschädigungsabsicht sind 2 paar Schuhe!

Hat das plötzlich angefangen? Auslöser? Oder Schleichend?

Bitte nicht aufs Kreuz legen!
Alles was dein Hund davon "lernt" ist, dass du willkürlich handelst. Aus Hundesicht ist das unzuverlässig, sowie nicht vertrauenswürdig und unsouverän.

Wie Janabär schon beschrieben hat: Sicherheit geben und für und mit dem Hund Handeln.

Das Gefühl das Milly sich die Hund vom Leib halten will, habe ich auch aber wie sie das macht finde ich halt nicht so gut.
Wir haben im Büro eine Bordeaux Dogge und wenn sie ihr zeigt das sie keinen Kontakt möchte kann das eben auch schnell mal nach hinten losgehen...

Mit losgehen ist das Schnappen gemeint das Milly dann macht. Keine Beschädigungsabsicht sonder einfach ein Signal. Ich hab kein Problem damit das sie keinen Kontakt möchte sondern mit Ihrer Umsetzung. Sie baut sich förmlich vor den Hunden auf anstatt einfach wegzugehen. Und wenn Sie dann mal an einen Hund kommt der nicht eingeschüchtert ist wird sie vielleicht verletzt. Das ist meine Angst.

Soziales Verhalten hat Milly aus meiner Sicht schon. Wir waren von Beginn an auf der Hundewiese und im Welpentreff.

Mit der Ablenkung in solchen Situartionen ist es schwierig. Meistens ist sie dann einfach Shiba-Taub und reagiert nicht...
Wann das Angefangen hat kann ich leider nicht sagen.

Die Ablenkung muss in Ruhe aufgebaut werden.

Was machen die anderen Hunde wenn sie sagt dass sie keinen Kontakt möchte?
V.a. die B-Dogge?

Wenn deine Maus sehr fein kommunizierT, dass sie ihre Ruhe möchte und trotzdem belästigt wird, (quasi lernt dass andere Hunde "taub" sind und sie "schreien" muss) muss sie halt deutlicher werden! Sie dafür mit auf den Rücken drehen zu bestrafen bewirkt genau das Gegenteil von dem was du und dein Hund möchtet!



Versuche doch ihr einen sicheren Platz im Büro zu geben. Von diesem Platz hältst DU die anderen Hunde fern - nicht dein Hund. Und beim Gassi schirmst DU sie von anderen Hunden ab/ blockst andere Hunde die ungefragt ankommen wollen. Einfach Sicherheit geben, dass du alles im Griff hast und das schon regelst. Momentan ist sie da nämlich völlig auf sich allein gestellt!

Wie schon geschrieben wurde: Ablenkung/Alternativverhalten brauchen Ruhe und Zeit.

Hallo. Manchmal verstehen wir das Verhalten unseres Hundes nicht. Da dies der Fall ist, lohnt es sich vielleicht, professionelle Hilfe zu suchen, um die Handlungen unseres Hundes besser zu verstehen. Es gibt auch aggressives Hundetraining und Methoden zum Test das Aggressionsproblem des Hundes und haben eine Idee, das Verhalten zu entwickeln.