Aikans Shiba-Inu Forum

Wir haben seit einer Weile mit Aki das Problem, daß er Dinge die er beim Gassi gehen aufsammelt, auf keinen Fall hergeben möchte. So lange nix Problematisches dabei ist, ist es ok. Aber: er frisst momentan mit Vorliebe die Haufen anderer Hunde und Katzen, tote Tiere (Mäuse, Blindschleiche, Igel, Kröte), alte Taschentücher u.Ä. Und das, obwohl wir schon seit einigen Wochen ab und zu grünen Pansen usw. füttern. Wir haben ja schon eine lange Zeit rumgedoktert, das seine Giardien verschwinden und er endlich gesund wird. Er hat auch eine Darmsanierung mit Symbiopet bekommen. Deshalb möchte ich ihm die "erjagte Beute" wieder abnehmen.
Zu Hause ist alles möglich, ich kann an sein Futter gehen während er ißt, er gibt sein Spielzeug her und ich kann ihm Dinge aus dem Maul nehmen, die er nicht fressen soll. Aber draußen ebend nicht. Unsere Trainerin meinte, wir sollen einen Tausch anbieten, gegen Leckerli u.Ä. Das hat aber nur den Effekt, das er das grade gefundene schneller runterschlingt um nur nix rausgeben zu müssen. Dann ist er bereit für das Lekkerchen... Also nix tauschen.
Wenn ich, was ich auch schon getan habe, versuche ihm das "böse" Teil aus dem Maul zu nehmen, dann wird erst irre geknurrt und dann kraftvoll zugebissen. (mich schreckt das jetzt nicht mehr ab...)
Also meine Frage: wie nehme ich ihm etwas ab, ohne jedesmal auf offener Strasse eine Schaukampf abzuliefern?

Viele Grüße Kai

Hallo Kai,

das ist wirklich ein Problem und wir haben es auch noch nicht gelöst.
Unser Rüde reagiert genau so und ist nun schon 10 Jahre alt. Er frißt keinen fremden Kot, liegt ein kleiner Knochen oder etwas fleisch- oder wurstartiges auf dem Weg dann reagiert er bissig und läßt es sich nicht wegnehmen. Wir haben dafür auch noch keine Lösung gefunden.

Bei unserer Hündin benützen wir eine kleine Wasserpistole um unerwünschtes Verhalten zu korrigieren, sie knurrt unterwegs gern Hündinnen an, die sie noch nicht kennt. Damit haben wir gute Erfolge,
der kleine Wasserstrahl auf ihre Nase verblüfft sie und sie unterlässt es, wir brauchen es kaum mehr anwenden.

Vielleicht würde das auch bei Aki helfen.

LG. Christina

wieso kommt mir das nur sooo bekannt vor?

mein taiko ist auch so ein ressourcenverteidiger bei beute, die er draußen findet.

nach laaaaaaangem training klappt es jetzt immer häufiger, dass er mit mir tauscht, aber manchmal ist die beute eben doch noch interessanter.

die gefahr beim wegnehmen besteht darin, dass die beute für den hund immer wichtiger wird und er sie möglicherweise dann einfach runterwürgt und (wie taiko) notoperiert werden muss oder eben mit jedem mal heftiger zubeißt

deswegen ist tauschen die bessere lösung, zumal aki ja noch ein welpe ist und das schnell lernen wird.

zum tauschen brauchst du etwas sehr hochwertiges, oder würdest du als zb absoluter schokoladenjunkie deine lieblingsschokolade gegen ein stück altes brot tauschen?

ich habe zb immer so eine mini-salami (bifi o.ä.) in meiner tasche, die hält sich ohne kühlung, schmiert nicht rum und ist im notfall schnell aufgerissen. dafür hat taiko schon gefundene knochen eingetauscht.

die idee mit dem wasserstrahl wäre für mich keine lösung, damit wird der hund nur verunsichert, lernt aber nicht, was er statt anknurren tun kann.

gerade in der begegnung mit anderen hunden kann das auch mal böse nach hinten losgehen, denn hund lernt: immer wenn andere hunde kommen, die ich nicht mag, krieg ich nen schreck verpasst, andere hunde sind doof - das kann sich summieren und möglicherweise irgendwann eskalieren.

außerdem wird dadurch das knurren als kommunikationsmittel (warnung) bestraft und irgendwann knurrt der hund dann eben nicht mehr, sondern beißt ohne warnung zu, wenn er die möglichkeit hat

andere lösung:
den hund loben und/oder leckerchen geben, wenn er es schafft, den anderen hund ruhig anzuschauen damit er lernt: immer wenn ich einen anderen hund angucke gibts was ganz tolles, andere hunde sind toll

Also die Idee mit der Salami werde ich mal ausprobieren. Seit wir Essen nicht mehr rumstehen lassen ist alles essbare interessant und Aki leckt seinen Napf spiegelblank. Schon vom Duft her kann ich mir vorstellen, das er sich wenigstens interessieren könnte.
Die Sache mit dem Wasser wäre für ihn ein tolles Spiel, er springt immer in den Strahl meiner Blumenspritze und freut sich sehr darüber... (Bald muß ich einen Rucksack mit Ausrüstung mitnehmen)
Ja ich bin mir auch sicher das Kämpfen um die Beute keine Option ist. Nach so einer Auseinandersetzung sieht er mich eine Weile gar nicht an oder meine Hand ist zerkratzt und blutig. Ich habe auch das Gefühl, das das sein Vertrauen zu mir erschüttert. Er weiß ja nicht, das dort vieleicht was Gefährliches liegt und ich ihn beschützen will.
Zu allererst muß ich den Streß herauskriegen den er hat, wenn er etwas findet. Er merkt sich nämlich für den nächsten Gassigang die Stellen wo was lag und versucht dann vor mir dort zu sein und noch was zu finden...

Viele Grüße Kai

Die Idee mit dem Tauschgeschäft ist wirklich gut
Akina interessiert sich leider auch für Essbares das auf dem Boden rumliegt, sie ist aber sensibel genug das sie auf ein strenges "Pfui" sofort davon ablässt.
Aber man muss immer die Augen offen halten und vorallem die Sachen möglichst vor dem Hund entdecken oder schnell reagieren, denn die meisten Sachen sind auch fix mal runtergeschluckt
Abends hab ich desswegen auch immer eine Taschenlampe dabei,
wenn das mit dem Tauschgeschäft allerdings nicht klappt oder es wirklich mal etwas sehr gefährliches ist kannst du auch sanft in die Mundwinkel drücken da haben die meisten Hunde einen Reflex und sie lassen sofort los. Danach natürlich ganz dolle loben und Leckerlie ins Hundi rein.
Aber ich weiß natürlich nicht ob er dich so nah ranlässt... oder vorher schon knurrt usw.
Du kannst ja draußen auch Spielzeug und nicht ganz sooooo interessantes Futter verstecken um das damit dann üben.

Tauschen ist immer gut.
Am besten mit gestellten Situationen üben, dass heisst, ihr legt draußen attraktive Sachen aus, die ungefährlich sind.

Das hat den Vorteil, das ihr zu beginn wisst, wann die Situation eintritt, außerdem könnt ihr erstmal etwas wählen, was sich überhaupt nicht abschlucken lässt.

Dann packt ihr ihn an die Leine.
Wenn ihr jetzt etwas fressbares findet (dass ihr ja selbst ausgelegt habt), dann bietet ein lohnendes Tauschgeschäft an.
Geht er darauf ein, sofort tauschen, loben und sich lobend etwas von der Beute entfernen.
Ruhig direkt danach noch 2-3 mal wieder holen.
Gibt er es nicht her, dann zügig weggehen. So zügig, dass er keine Möglichkeit hat, sich mit der Beute in seinem Maul zubeschäftigen.
Da er an der Leine ist und ihr die Beute so groß gewählt habt, dass er sie auf keinen Fall abschlucken kann könnt ihr einfach gehen ohne ihn zu beachten.

In der regel wird das den Hunden irgendwann zu doof und sie fangen an, sich zu entspannen und die Beute nicht mehr so fest im Maul zu halten, dann kann man ruhig nochmal einen Tausch anbieten.

Erst, wenn er große Sachen ordentlich tauscht, mit kleineren Üben.


Tomte gibt mir alles her, was sie nicht auf Anhieb abschlucken kann. Beim Rest habe ich verloren. Da sie sich als aktiver Strassenhund lange Zeit so ernähren musste steckt das aber auch sehr tief drin. So groß ist meine Leidensdruck nicht, dass ich ihr das abtrainiere. Zumal Tomte auch nicht wahllos alles schluckt, sondern nur essbares. Ich habe sie auch einmal in der Nähe von Rattengift erwischt, da hat sie nicht mal die Pferdefutterkrümel, die drum rum lagen angerührt.

wir haben June erstmal das kommando "nein" beigebracht, wenn sie irgendwas nicht machen sollte.

wenn sie auf das nein reagiert hat, bekommt sie ein leckerli

das ganze haben wir dann nach und nach auch zu einem tauschgeschäft umgewandelt....ich sage nein und wenn sie das was da rum lag wieder ausspuckt, wird sie gelobt und bekommt leckerlis bzw. hundeleberwurst aus der tube (von trixie, die findet sie total super uns die funktioniert auch immer als bestechung *grins* oder eine scheibe jagdwurst)

mittlerweile funktioniert die sache spitze, ich sage nein --> june spuckt das aufgelesene auf und sofort gibt es lob und die besondere belohnung

Und was macht ihr, wenn ihr kein Leckerchen dabei habt?

Also ich hab bei den Spaziergängen immer ein Sortiment an verschiedenen Leckerli dabei (weil wir unterwegs auch für die Hundeschule Übungen machen)

Aber zum Thema: Wegen der Taschentücher hab ich mich am Anfang immer total aufgeregt...und dann waren die so schnell in kleine Fetzen gerissen...naja ihr kennt das ja wahrscheinlich. Ich glaub Desoto fand das total toll wenn ich gemeckert und mich aufgeregt habe. Irgendwann hab ich die Taschentücher auf unserem Weg einfach ignoriert und ihn (mehr oder minder) machen lassen...und siehe da: Taschentücher sind so gut wie aus der Mode (nur manchmal gibt es noch einen Rückfall)

Im Großen und Ganzen funtkioniert das mit fast allen Gegenständen...außer den Essbaren - und da arbeite ich auch dran das Soto mit mir tauscht - wobei wir wirklich noch viel dran arbeiten müssen - aber glücklicher Weise wirken Mini-Babybel ganz gut bei ihm ^^

Und für die, die jetzt gerade in Panik geraten und meinen: einfach ignorieren geht doch nicht: ich hab schon ein Auge drauf was er sich greift und reagiere dann...aber nicht gleich aufgeregt sein hilft ungemein

LG Karen