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Gassigeher im Tierheim
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Autor:  Tini [ 27.01.2012, 11:19 ]
Betreff des Beitrags:  Gassigeher im Tierheim

Hallo liebe Shiba-Freunde!

Gestern habe ich mir mal das Tierheim in Donauwörth angesehen. Ich will helfen und habe mich als Gassigeher beworben.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich habe noch nie ein Tierheim von innen gesehen. Ich hatte keine Ahnung wie es zugeht, wie es ausgestattet sein muss usw.

Das es "bessere" und "schlechtere" gibt war mir klar, aber was ich gestern gesehen habe, hat mir die Tränen in die Augen getrieben.

Auf dem Gelände ist ein halber Schrottplatz (zum Glück nicht im Freilaufgelände). Den Gassigehern werden ohne Prüfen, ohne kurz instruieren einfach die Hunde in die Hand gedrückt und fertig. Die Hunde ziehen bis zum Erbrechen am Halsband. Es herrscht ein Lärmpegel, was so stressig für die Hunde ist.

Der Name wird wenigstens noch verraten und darauf hingewiesen, dass man sie nicht von der Leine lassen darf und wenn sie ziehen, soll man kurz an der Leine rucken, das würde bei manchen helfen :evil:

Ok, vielleicht war ich einfach zu naiv in meiner "heilen"Welt unterwegs. Mir ist schon klar, dass es schwierig ist bei 30, tlw. natürlich auch verhaltensgestörten Hunden, hier den ganzen Tag die "duzi-duzi-du"-Schiene zu fahren, wenn kaum Zeit und kaum Geld da ist.

Wo ich aber noch mit mir im Zwiespalt bin: soll ich weiter hingehen und wenigstens versuchen den Hunden ein bisschen Abwechslung durch eine kleine Gassirunde zu ermöglichen oder unterstütze ich damit womöglich noch diese schlechten Bedingungen?

Ich weiß Mitleid ist im Tierschutz fehl am Platze. Handeln ist angesagt. Aber man muss echt eine harte Schale haben und ich habe gemerkt, dass ich da echt zart besaitet bin. *schäm* :oops:

Wie seht ihr das?
Ist das leider die Realität in Tierheimen?

Autor:  Hexe Hoernchen [ 27.01.2012, 13:42 ]
Betreff des Beitrags: 

also es gibt natürlich schon unterschiede bei den einzelnen tierheimen.

ich denke aber der gewisse stresspegel ist bei allen gleich weil eben die hunde wenig aufmerksamkeit haben und eben auch hinter gittern keine auslastung haben, da würde jeder hund gewisse tendenzen zeigen.

ob der schrottplatz jetzt so schlimm ist kann man schlecht beurteilen, daher kann ich dazu nichts sagen.

der umgang mit hassigängern sollte jedoch schon etwas besser organissiert sein aber vielleicht war das eine aushilfe und es wird eigentlich anders gehandhabt.

zu deinem eigenen wohlergehen musst du einfach selber entscheiden ob du damit umgehen kannst. wie du eben gewisse missstände verarbeiten kannst usw.

du kannst natürlich durch deine ehrenamtliche tätigkeit helfen aber ob du was bewirken kannst ist ein anderes blatt.

ich habe früher auch in einem tierheim ehrenamtlich gearbeitet und kam mit den zuständen zurecht zumal es eher ein kleines war. ich bin heute noch mitglied. ich habe auch plätze überprüft.

man darf manchmal eben solch ein tierheim nicht mit privater haltung vergleichen weil eben durch die masse auch die gerüche, geräusche usw extrem sind und die leute ihr möglichstes tun aber eben gewisse sachen auf der strecke bleiben wie eben ein unaufgeräumter platz. man muss die ansprüche, die man selber für sich zu hause hat auch runter schrauben können. da ist dann die wenige zeit für die tiere wichtiger als das aufräumen oder wegräumen usw.

ich denke um ein richtiges bild zu bekommen müsstest du öfter dort sein und auch die menschen kennen lernen und wissen was sie machen und wie sehr sie sich einbringen vielleicht versteh man dann auch warum manches eben liegen bleibt.

aber wichtig für dich ist auf alle fälle, dass du dich abgrenzen kannst weil sonst geht es dir damit nicht gut. es klingt hart aber wenn deine seele drunter leidet bist du keine gute hilfe sondern wirst selber probleme bekommen.

also das sind meine gedanken dazu.

Autor:  Afk [ 25.03.2012, 15:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo, also ich hab hier in der USA viel im Tierheim ausgeholfen. Die Zustände mancher Hunde und deren Käfige, auch die der Welpen, entsetzlich!
War aber trotzdem immer mindestens einmal in der Woche dort, um wenigstens den Hunden mit sehr viel Energie ein wenig Auslauf zu gewähren. Bin dann mit den besonders hyperaktiven Hunden einige Runden gelaufen. Vielen Hunden hab ich zusätzlich ein paar Manieren beigebracht, mit Hilfe ausschließlich positiver Verstärkung.
Zum Beispiel bin ich durch die Kläffenden Hundereihen durchspaziert und habe gewartet, bis einer der Hunde kurz ruhig war, wenn auch nur für 1-2 Sekunden, dann "geklickt" und ein kleines Stück Leckerlie gegeben. Mit der Zeit haben das ein paar weitere Hunde ausprobiert und es wurde schon ein wenig leiser im Raum. :)
Viele Hunde haben gelernt, ruhig zu sitzen und zu warten anstatt jeden gleich anzuspringen bzw. umzuschmeißen.
Das war für mich interessant, denn jeder Hund ist verschieden. Gleichzeitig half es den Hunden, schneller (oder überhaupt) adoptiert zu werden. Oftmals gab es auch sehr ängstliche Hunde, die kaum aus ihrem Zwinger kommen wollten/konnten. Denen haben wir geholfen, aus ihrer Schale rauszukommen, ihnen die Umgebung etwas vertrauter zu machen.
Zusätzlich gab es ein mal in der Woche eine Stunde, in der wir Hunde vorgestellt haben, was dann später im TV ausgestrahlt wurde. (so ähnlich wie "Wer will mich" falls das unter den Österreichern noch jemand kennt)

Und ja, danach braucht man eine sehr gründliche Körperreinigung ;) aber es ist es wert und ich würde es trotz der Zustände im Tierheim wieder machen. Klar, sobald ich schwanger war, habe ich aufgehört. Das war mir dann doch auch wegen der Kraft mancher Hunde dort zu riskant.
Hätte ich jedoch die Wahl, Hunden wieder Manieren beibringen zu dürfen, um ihre Chance auf ein besseres Leben zu erhöhen, würde ich es ganz bestimmt wieder tun.

Autor:  Aikan [ 26.03.2012, 23:07 ]
Betreff des Beitrags: 

Tini hat geschrieben:
Wo ich aber noch mit mir im Zwiespalt bin: soll ich weiter hingehen und wenigstens versuchen den Hunden ein bisschen Abwechslung durch eine kleine Gassirunde zu ermöglichen oder unterstütze ich damit womöglich noch diese schlechten Bedingungen?

Du kannst diese Bedingungen ein kleines bisschen besser machen. Für die Hunde, die du ausführst, wird die Welt ein kleines bisschen besser als sie sonst wäre.

Was passiert, wenn du nichts tust?

LG
Barbara(<-auch Gassigeherin)

Autor:  Tini [ 27.03.2012, 08:03 ]
Betreff des Beitrags: 

Ja, mittlerweile gehe ich auch regelmäßig Gassi.
Der anfängliche Schock ist überwunden und nun kann ich mich voll und ganz (zumindest für die kurze Zeit des Gassigehens) auf die kleinen und großen Fellnasen konzentrieren.

:zieh:

Später möchte ich auch mal gezielter und intensiver mit ihnen trainieren können. Dafür muss ich aber erst etwas mehr vertrauen bei den Tierheimleitern aufbauen.
"Oberschlaubis" werden nicht gerne gesehen, musste ich schon feststellen... ;)

Autor:  Afk [ 27.03.2012, 13:24 ]
Betreff des Beitrags: 

Schön zu hören :) Ja, am Anfang ist es schon ein Schock.
Bei uns hier im Tierheim haben die meisten Hunde nicht länger als 2 Wochen. Deswegen haben dann Hunde, die z.B. einmal weniger jemanden anspringen bessere Chancen, adoptiert zu werden.
Würd mich nicht Oberschlaubi nennen (auch wenn die mich vielleicht als solchen sehen) Man macht das ja, um den Hunden zu helfen :)

Autor:  shivamaus [ 29.03.2012, 12:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Das finde ich gut das du dich für sowas angagierst. Auch ich habe 4 Jahre Hunde ausgeführt und trainiert. Anfangs war es auch für mich schwierig nach Hause zu gehen und zu wissen du kannst keinen Hund mitnehmen......aber das ändert sich nach einer Zeit. War bei mir zumindestens so. Klar gab es immer wieder Hunde die man gerne genommen hätte aber es ging zu der Zeit bei mir nicht. Was für mich schwieriger war ist wenn man sich so viel Mühe gemacht hat einen Hund zu trainieren und der vermittelt wurde dann wieder kam und der Hund eigentlich nichts mehr wusste von dem was man ihm beigebracht hat. Und die Leute unendlich ausreden gesucht haben das er irgendwas angestellt hat wobei man ja einfach nur mal zugeben müsste das sie überfordert mit dem Hund waren.

Also ich weiß das es vorher bei uns anders abgelaufen ist zwecks dem Spazieren gehen. Am Anfang bekam man immer nur kleine Hunde auch Hunde zugewiesen. Als sie dann mit bekamen das man auch weiß was man da tut und man sich auch mal unterhalten hatte wurde dann auch schon mal gefragt könntest du den oder den mal nehmen und probieren. Aber es gab immer Infos was,woher usw. damit man sich wirklich auf den Hund einstellen konnte.

Autor:  Afk [ 29.03.2012, 15:12 ]
Betreff des Beitrags: 

Wow, das läuft hier ganz anders. Hier kann man auch mit einem Bernhardiner spazieren gehen, wenn man möchte. Allerdings ist alles nur auf der abgesperrten Grünfläche. Finde ich gut, dass sie sich zuerst anschauen, ob jemand überhaupt mit einem Hund spazieren gehen kann, auch wenn ich kein Kleinhunde Fan bin ;)

Autor:  shivamaus [ 30.03.2012, 15:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Bin ich auch nicht gewesen ;) Achso siehst du ihr habt abgesperrte Grünflächen wir sind halt richtig in die Stadt gegangen und zum See und so. Ich war auch immer diejenige die sich nur die großen schwierigen Fälle ausgesucht hat. Mit denen bin ich dann Bus gefahren, nachher hat mein Freund sie im Auto mit gehabt und ja so haben wir sie dann an alles gewöhnt was so alltagsbedingt war. Meine eine Pflegehündin hatte ich sogar öfter zu Hause übers Wochenende oder wir durften sie sogar mit in den Urlaub nehmen. Sie hat es genossen nur leider war es uns nicht möglich ihr bei uns ein zu Hause zugeben. Das macht mich heute noch unendlich traurig.....denn sie hat schlimmes erlebt zwischendurch. Aber nun ist sie bei einer Familie die hat Haus und Hof und ich hoffe das es ihr dort gut geht.

Autor:  Afk [ 30.03.2012, 17:00 ]
Betreff des Beitrags: 

Ja, leider sind das hier nur kleine, abgesperrte Flächen. Wie ist das denn in Österreich/Deutschland mit dem Gassigehen? Wenn mein Sohn etwas älter ist, möchte ich gern wieder im Tierheim helfen. Muss man sich da bewerben oder einfach nur vorstellen und Interesse zeigen?
Hier war ich immer als Mitglied einer Rescue Gruppe (Tierschutz Gruppe) dort.

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