Aikans Shiba-Inu Forum

Hallo Hannah,

also erst mal meine Meinung dazu: ich schließe mich hier den anderen an und zwar weil meiner Meinung nach ein Hund, der im Ring Beruhigungsmittel braucht, um sich einigermaßen ruhig präsentieren zu können, nicht in die Zucht gehört. Beim Shiba gibt's keinerlei Verhaltens- oder Leistungsprüfungen, das Wesen der Hunde wird einzig im Ring "kontrolliert", also lässt sich der Hund anfassen etc und wie verhält er sich - und jetzt wird das durch "Chemie" beeinflusst, für mich grenzt das schon an Betrug.

Und damit meine ich jetzt nicht, dass ein unerfahrener Hund (und unerfahrener Zweibeiner) bei den ersten Veranstaltungen ein wenig nervös und aufgeregt ist, dass der gleich ein hoffnungsloser Fall wäre - das ist bestimmt normal, aber das bessert sich dann mit der Erfahrung (vom ganzen Team) und ist nichts, weswegen man gleich MEdis geben sollte.

Ich weiss ja nicht, ob du in der Schule schon mal einen Auftritt hattest oder ein Referat halten musstest o.ä. - klar bist du da aufgeregt, aber würdest du Medis nehmen?
War das ein Züchter, von dem der Tipp kam?
Finde ich ja sehr bedenklich, wenn sowas üblich sein sollte (ich vermute es aber leider fast ).
Klappt das denn oder kommt der Hund dann so "trantütig" daher, dass es auffällt?

Hannah, ich hoffe du lässt dich nicht entmutigen, wenn hier bei so manchem Reizthema ein rauher Wind weht (Zucht gehört da immer dazu ... )

LG,
Barbara

Hallo Iris,

sicher ist auch eine sorgfältige Prägung und Sozialisation wichtig, dass ein Hund (Shiba) den "Ausstellungsrummel" gut ertragen kann.

Ich nehme mal an, dass du uns mit deinem Posting sagen wolltest, dass weder Ivy noch deine vorherigen Hunde je Medikamente gebraucht haben auf Ausstellungen, oder?
Hast du mitbekommen, ob manche Züchter/Aussteller sowas dennoch nutzen? (Falls darüber überhaupt geredet wird...)

LG
Barbara

Eben.
Das ist das, was ich im Kopf hab.
Nochmal auch von mir zur Klarstellung: das unterstell ich ganz sicher nicht dir, Hannah! Du hast als Anfängerin einen Tipp bekommen und mich würde interessieren, was dahintersteht - nicht jetzt von dir, sondern von den "ausgebufften" Züchtern, denen es um den Profit geht, wie weit verbreitet es da ist...

Öffentlich zugeben wird das natürlich keiner.
Ist aber auch nicht so, dass ich jetzt das erste Mal davon höre oder lese...

Liebe Hannah, vielleicht kriegst du noch ein paar gute Tipps wie ihr eure Unsicherheit beim "ersten Mal" in den Griff bekommt!

LG
Barbara

Hallo Hannah!
Ich kann mich was die Medis anbelangt nur meinen Vorrednern anschließen!
Aber ich versteh schon, dass Du danach fragst, habe mir vor meiner ersten Ausstellung auch viele Tips geben lassen, aber von Medis hat keiner gesprochen (ich bin mir bei den Züchtern, mit denen ich geredet habe aber auch sehr sicher, dass sie das auch nicht gutfänden). Ich war vorher schon oft und gern mit den Fellnasen als Zuschauer zu Ausstellungen (ich mag die Atmosphäre, man kommt mit vielen netten Leuten ins Gespräch, knüpft neue Freundschaften und trifft Freunde und Bekannte von überall her...), was lag da also näher, es selbst einmal (! ) zu versuchen... Nur hatte ich natürlich vom richtigen handling absolut keine Ahnung. Ich war sehr froh, als sich sogar Nagaias Züchterin die Zeit nahm, ein wenig mit mir zu üben.
Sie gab mir viele nützliche Tips, etwa, dass ICH schauen soll, dass ich ruhig bin, denn natürlich würde sich sonst die Nervosität auf den Hund übertragen. Ausserdem solle ich Nagaia ganz klar zeigen, was ich von ihr erwarte, also schon im Training zu ihr sagen "lass die Zähne gucken" oder "komm auf den Tisch" oder "wenden", dann weiß der Hund, was passiert und kann sich darauf einstellen ausserdem viel den Hund Locken und Loben, wenn Du willst, dass der Hund sich frei und ungezwungen zeigt, darfst Du Ihn zu nichts zwingen oder auch zu sehr rumkorrigieren, wenn Du korrigieren musst, dann am Besten durch Locken (mit Leckerli oder Spielzeug).
Natürlich habe ich dann viel mit Nagaia geübt und ich muss sagen, es hat sich sehr gelohnt - aber ich sollte dazusagen, dass auch Nagaias Züchterin mit Ihr schon mal auf einer Ausstellung war (sie war ja schon erwachsen, als sie bei uns einzog), dementsprechend hatte ich wesentlich mehr zu lernen, als Nagaia und in erster Linie musste aus uns ein Team werden, wo Nagaia ganz genau wusste, was ich von ihr will und ich im Gegenzug weiß, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und auch zu halten. Am meisten Sorge machte mir die Zahnkontrolle, denn einige Zeit zuvor hatte sie den Tierarzt dabei angeknurrt, aber mit ein wenig Übung ging auch das total problemlos und entspannt.
Ich glaube, Nagaia hat die Ausstellung genau so viel Spaß gemacht, wie mir, denn sie präsentierte sich großartig - woraufhin wir auch von vielen Ausstellern und Züchtern großes Lob erhielten. Das Sahnehäubchen war natürlich, dass der Richter der gleichen Meinung war und wir eine super Bewertung (V1, BOB, CAC, Clubsieger, 4.BIS) erhielten - tja, was soll ich sagen, so was schmeichelt dem Ego doch, denn ich hätte mit so etwas im Leben nicht gerechnet. Und da wir beide dabei einen solchen Spaß hatten, war es wohl doch nicht die letzte Ausstellung, an der wir teilgenommen haben .
Also wie meine Vorredner schon sagten, schau einfach, wie sie sich verhält und lass es ruhig angehen, erwarte nicht zuviel, denn das Wichtigste ist IMO, dass Du ihr vermittelst, dass das ein riesen Spaß ist. Und was den Stress anbelangt, so habt Ihr wahrscheinlich genau die Richtige Ausstellung für den Anfang ausgesucht: ich habe mir die Ausschreibung angesehen, die Ausstellung in Hilden findet Draußen statt und es ist eine Spezial Rassehundeausstellung, d.h. es werden nicht so viele Hunde anwesend sein, es herrscht kein Riesentrubel und es findet im überschaubaren Rahmen statt. Gerade richtig, wenn man selbst und der Hund unerfahren sind - und wer weiß, vielleicht hat ja noch der ein oder andere erfahrene Hase einen Tollen Tip parat

So noch ein Nachtrag:



Bei den Shibas wäre mir da (zumindest in Deutschland) nichts bekannt, viele der hiesigen Züchter verwenden sogar verhältnismäßig wenig Zeit auf das zurechtmachen der Hunde. Klar werden sie nochmal duchgebürstet, aber damit wäre das meistens erledigt. Auf amerikanischen HPs habe ich da schon ganz andere Sachen gelesen. Da werden die Hunde mit verschiedenen Bürsten und Kämmen bis ins letzte Detail durchgearbeitet, es wird mit Chalk (Kreide/Kalk???) nachgeholfen um die Fellstruktur(?) zu verbessern, wenn ichs richtig verstanden habe. Hier hätte ich sowas im Bezug auf Shibas noch nicht erlebt, aber bei diversen anderen Rassen kann man als Aussenstehender nur den Kopf schütteln. Da laufen Cocker mit einem Tuch um den Kopf rum, damit die Ohren nicht zerzausen, Setter mit T-Shirts, ebf. damit das Fell nicht zerzaust, langhaarige Hunde mit Lockenwicklern und Pudel mit "Höckern" auf dem Rücken bzw. an der Kruppe. Und als krönender Abschluss Besitzer mit privaten Mini-Hundesalons (sprich eigener Tisch, Fön, ein ganzes Equipment an Kämmen und Bürsten, diverse Puder, Sprays, Gels etc.), die dann übers frisieren noch fast ihren "Auftritt" verpassen. Da frage ich mich dann, warum es in den Ausstellungsordnungen immer so schön heißt: Auf dem Ausstellungsgelände ist ein über das Kämmen und Bürsten hinausgehendes Zurechtmachen des Hundes unter Verwendung jedweder Mittel und Hilfen untersagt. Die Verwendung von sog. Galgen ist untersagt. Im Bewertungsring und im Ehrenring darf ein Hund nicht auf einem Podest vorgestellt werden (§ 9 Nr. 6). [Zitat aus der Ausstellungsordnung des VDH]. Nun, wie jemand auf die Idee kommt, den Hund auf einem Podest vorzuführen, versteh ich zwar auch nicht, aber auch das muss es ja wohl gegeben haben, sonst würde es dort wohl nicht erwähnt werden...
Nee, also da lobe ich mir ja die naturbelassenen Shibas

@ Sabine: die Tipps sind super! Da kann ich mich nur anschließen!


das kann ich allerdings auch beantworten: nein, das ist bei Shibas nicht der Fall. Sie werden im freien Stand präsentiert. Man kann zwar hin und wieder auch Aussteller beobachten, die die Rute mit der flachen Hand oben halten, aber das sind Ausnahmen (meist eben noch junge unerfahrene Hunde, die sehr beeindruckt von dem ganzen Rummel sind, oder ab und an auch ältere Hunde, denen man IMO die Ausstellerei besser erspart hätte, weil sie so offensichtlich daran keine Freude haben... Wobei ein Hund natürlich auch mal einen schlechten Tag haben kann, davon rede ich nicht!).
Auch kann man beim Beobachten feststellen, dass einige Aussteller den Stand gar nicht korrigieren, auch dann nicht, wenn der Hund total schief im Ring steht, andere sehr deutlich und die große Mehrheit minimal, also z.B. wie Du schreibst, mit Leckerchen führen etc.

Hallo Hannah,

ich habe meine Do Khyi Hündin früher ausgestellt. Ich hatte sie mit fünf Monaten in Kiel auf einer Internationalen Hundeausstellung des VDHs als Besucherhund mit, um zu schauen, wie sie reagiert bei so viel Menschen und Hunden. Das hat sie wunderbar gemanaget und erst danach habe ich sie auf einer kleineren KTR/VDH-Klubschau in der Jugendklasse gemeldet. So rum hat es gut funktioniert, sie hat sich vorzüglich präsentiert. Vielleicht hast Du ja auch die Möglichkeit, Deine Shibahündin erstmal als Besucherhund mitzunehmen, um zu schauen, ob Deine Hündin für den Ausstellungstrubel geeignet ist?
Wie Du schreibst, möchtest Du sie registrieren lassen, gell? Wirst Du überhaupt im Showring laufen müssen, wenn der Hund zu solch einer Vorstellung gemeldet ist - hast Du mal nachgefragt? Es ist auf jeden Fall sinnvoll, sie auf kleineren Clubschauen des Shibaclubs oder des DCNHs zu melden, da ist nicht so viel Trubel. Eigentlich sollte dies jeder gut sozialisierte Hund packen.

Grüßli
Friederike

Und, Hannah, wie wars? Wie habt ihr abgeschnitten und noch wichtiger, wie hat sich Mai gemacht???



Upps, dann habe ich das komplett missverstanden ...
Dass kleine Hunderassen öfters auf dem Tisch begutachtet werden, ist mir schon bekannt - aber irgendwie hatte ich das so gedeutet, als hätte es schon mal jemanden gegeben, der sein eigenes Podest dabei gehabt hat, damit der besser zur Geltung kommt. Das hätte ich zwar äußerst sonderbar gefunden, aber ich dachte, es gibt halt doch nichts, was es nicht gibt Aber so machts dann schon Sinn...

Ja, das würde mich auch interessieren! Hat das Daumendrücken was genutzt?

LG
Barbara