Aikans Shiba-Inu Forum

Hallo,

es ist ja bekannt, dass Shibas andere Hunde anstarren und nicht, wie diese, den Kopf wegdrehen. Nun habe ich deswegen mit Chamé schon einige Male "Probleme" mit fremden Hunden gehabt, also Hunde, die sie bis dato nicht kannte...
Logisch - der andere Hund fühlt sich bedroht und reagiert entsprechend darauf. Das ist ja auch normal und an und für sich kein Problem.
Mein Hauptproblem war eigentlich, dass sich Chamé schlecht ablenken liess - ich also keinen Augenkontakt zu mir herstellen konnte...
Nun wurde mir in der HuSchu bereits wegen ihrem Leinen-Ziehen, dass sie hie und da mal an den Tag legt, ein Halti empfohlen. Bisher habe ich mich immer dagegen gesträubt, weil mir ein Halti doch als ziemlich einengend vorkommt... Ausserdem habe ich ihr Leinen-Ziehen mittlerweile auch so ganz gut in den Griff bekommen - sie läuft inzwischen sogar recht manierlich "bei Fuss"...
Aber in solchen Momenten, wo ich unbedingt ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken möchte und sie nicht gleich reagiert, stelle ich mir ein Halti schon hilfreich vor. Bisher war es noch nie ein echtes Problem, aber interessieren würde es mich trotzdem.
Hat einer von euch Erfahrungen mit dem Halti gemacht und könnte mir darüber etwas berichten?
Wie habt ihr euren Hunden beigebracht, andere Hunde auch mal zu ignorieren? Chamé will in der Regel immer gleich mit jedem spielen - sie ist halt doch noch recht jung . Am liebsten springt sie andere Hunde sofort an. Doch nicht jeder Hund mag das und ich lasse sie ggf. immer absitzen, wenn uns ein fremder oder uninteressierter Hund entgegenkommt. Aber dann kommt halt immer das berüchtigte "Starren"...

Liebe Grüsse,
Anja und Chamé

Hallo Anja,

ich bin kein Fan vom Halti und kann Dir deshalb leider auch keinen Erfahrungsbericht liefern. Als Tipp aber ein super Artikel, den Du Dir sorgfältig durchlesen solltest:
http://www.cumcane.de/front_frame/pdf/K ... er2004.pdf

Kennt Chamé ein Hörzeichen für "schau mich an"?
Sowas ist sehr praktisch, ich würde lieber das intensiv üben.

Generell würde ich auch eher raten, in Bewegung zu bleiben, einen kleinen Bogen laufen oder ggf. umdrehen, anstatt ein "Sitz" abzuverlangen. Grad wenn man stehenbleibt, baut man oft Spannung auf bzw. es ist ganz normal, dass sie erst recht genau gucken muss, wieso sie jetzt verharren soll.

LG,
Barbara

mit taiko hatte (und habe ich manchmal noch) ein ähnliches problem, besonders, wenn er angeleint ist.

wir haben dann abgefangen, ganz konsequent "schau" zu üben, den direkten blickkontakt.

dazu habe ich mir das leckerchen an die stirn gehalten, damit er auch wirklich ganz nach oben gucken muss. das haben wir dann lange und in allen möglichen und unmöglichen situationen trainiert.

beim spaziergang habe ich z.b. auch geclickert, wenn taiko an der leine voraus lief oder irgendwo schnupperte: "schau" gerufen und wenn er den blickkontakt aufnahm, click und belohnung.

inzwischen funktioniert es auch bei ablenkung durch andere hunde (allerdings noch nicht bei den auserkorenen lieblingsfeinden ).

hier muss ich immer noch die "tube" zu hilfe nehmen, dann klappt es meistens, problemlos an dem anderen hund vorbei zu gehen oder auch in etwas entfernung abzusitzen.

fernziel ist natürlich, auch in diesen situationen nur den blickkontakt zu mir herzustellen, aber ich fürchte, das dauert noch ein weilchen

leila haben wir auch durch den befahl "Schau" geknackt. da sie sehr ignorant war und uns einfach stehen ließ konnten wir tun und lassen was wir wollten sie hat uns einfach ignoriert. auch welpenspiel, nit verstecken und auf der wiese weg rennen. ne das war leila so was von egal. auch mit leckerlis kann man bei leila nicht ankommen, da sie oft nichts will.

unser hundetrainer riet uns dazu ihr mit dem befehl schau nahe zu bringen, was wir von ihr wollen. er hat aber gleich dazu gesagt, dass nur durch handzwichen und worten, auf keinen fall leckerlis in der hand, leila´s aufmerksamkeit bekommen müssen. wir natürlich , das wird ja wohl nie was, aber es hat tatsächlich geklappt.

wir haben das so geübt: hände ohne leckerli vor leila´s augen zu unseren augen gezogen und wenn sie geschaut hat dann gelobt. daraufhin immer den befehl "schau" gegeben und wenn sie uns in die augen sah, dann gab es lob und leckerli.

weil wenn man mit leckerli in der hand übt, dann schaut sie auf das leckerli und nicht in die augen.

jetzt habe ich noch den befehl "Kuck", da weiß sie dass sie mir in die augen schauen muß und dann was suchen muß, das ich vorher versteckt habe.

leila hat uns wirklich bei gebracht ohne leckerli einen hund zu motivieren, da sie oft keine lust auf essen hatte, egal wie fein die happen waren. mit takeru ist das anders der frißt immer, aber hier müssen wir auch aufpassen, dass er sich nicht auf die hand mit dem leckerchen konzentriert, denn sonst würde er, glaube ich zumindest, an eine wand laufen.

sorry etwas lang geworden.

Hallo Anja,

dieses Problem kenne ich nur zu gut.Man läuft an einem anderen Hund vorbei, der eigene Hund schaut und man selbst versucht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen mit Rufen, Leckerli und allem möglichen aber man wird total ignoriert.

Ich selbst habe keine Erfahrung mit dieser Konstruktion aber für einen jungen, verspielten Hund wie Chamé ist es, denke ich, nicht das Richtige.
Um einen Shiba auf sich konzentrieren zu können, muss man wirklich "Schau" üben, wie Uschi schon sagte, in allen möglichen und unmöglichen Situationen.
Das Leckerli direkt vor die Nase halten, reden und mit dem Befehl "Schau" (oder was auch immer Du hier verwenden möchtest) auf sich aufmerksam machen und weiterlaufen.Chamé darf keine Gelegenheit haben, um den anderen Hund zu fixieren.Und wenn sie dann schaut wird sie natürlich belohnt.Wenn Du konsequent und mit viel Geduld übst, wirst Du das sicher hinkriegen.
So wie ich Chamé kenne ist sie eine ganz schlaue.
Dass ist eine Praktik, die ich immer wieder mit den Rüden übe und auch anwende wenn ich an fremden Hunden vorbeigehe.

Die Sendungen im TV mit der Tiernanny sind sehr aufschlussreich, man kann dass sehr gut lernen damit.Halti wenden sie eigentlich bei großen und sehr störrischen Hunden an.Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Halti bei unseren Hündinnen, besonders bei Chiyoko, anwenden.
Das wäre einfach zu brutal.


Viel Glück und Erfolg bei der "Schau"-Übung und liebe Grüße
Silvia

Ja - ich glaube auch nicht, dass ein Halti das Richtige ist... Ich denke, dass dies auch wieder nur eine "Modeerscheinung" ist, die von den HuSchus momentan schnell als "Problemlöser" empfohlen wird. Mir kommt so ein Halti auch sehr einengend und fast brutal vor - deshalb habe ich ja auch mal nach Erfahrungsberichten gefragt... Denn, wenn ich ehrlich bin, im normalen Alltagsleben habe ich noch nie einen Hund mit Halti gesehen...
Den Befehl Schau üben wir immer ganz fleissig - aber Chamé ist halt eine, die in der HuSchu wirklich alles beherrscht (sie gehört zu den Besten); doch kaum sind wir vom HuSchu-Gelände herunter, stehen ihre Ohren auf Durchzug...
Momentan sehe ich ihr Verhalten anderen Hunden gegenüber auch noch nicht als Riesenproblem - irgendwann gibt sich diese Verspieltheit ohnehin. Aber sie soll halt lernen, anderen Hunden ruhig zu begegnen und diese nicht immer gleich anzuhopsen.
Aber das werden wir wohl auch ohne Halti in den Griff kriegen!

LG,
Anja und Chamé

Hallo Anja,
also ich hab das Halti ganz am Anfang einmal eingesetzt und nie wieder. Kamarel hatte nach zwanzig Minuten eine blutig gescheuerte Stelle, und da habe ich dann auf Ratschläge und Konsequenz gepfiffen. Halti ist wohl nix für Urhunde. Und ob für andere Hunde? Im link von Barbara stehen da ja sehr interessante Sachen dazu. Und was die Hundenannysendungen angeht: ich hoffe, sie helfen jemandem; aber gerade was Halti betrifft, habe ich schon mit Grausen weggeschaltet. Leider habe ich mir nie gemerkt, was wo war, aber da wurde z.B. ohne Nanny-Korrektur das Halti auf der verkehrten Seite angeleint..... und dann noch der Quatsch mit den ewigen Flexileinen, bei Leuten, die sowieso kein Gespür für ihren Hund und absolut kein Gefühl für sekundenschnelles timing haben, dann noch das Gefummel am Halteknopf. Grausam. Auch als Verkaufsveranstaltung schlecht, funktioniert aber offenbar.

Wir über das "Schau mal her" vor dem Essen, das heißt, Hund sitzt und kriegt den Napf und schaut mir auf Kommando in die Augen und darf dann
auf "Yoshi" (japanisch für "gut", aber mit i und schönem Zischlaut) hin essen.

Das haben wir eigentlich aus praktischen Gründen eingeführt, weil ich bei vier bis sechs Hunden sonst das Essen durch Luft und an meine Kleider fliegen habe, wo es sehr schwer zu retten ist. Außerdem über wir dann gleichzeitig, nicht zu kläffen und zu schreien, was bei dem einen (bissi verwöhnten) Gasthund manchmal etwas dauert..... der praktische Grund dabei ist natürlich, dass ich sonst gar nicht zu Wort komme.

Seit wir einige Male überfallen worden sind, funktioniert das Ignorieren von anderen Hunden, wenn wir im Rudel sind, gar nicht mehr. Wenn ich die Hunde einzeln habe, geht es besser. Ich arbeite dann mit Klick- oder Zischlauten, oder mit kurzem Fauchen, dann sind sie sekundenschnell abgelenkt, und wenn der andere Hundebesitzer kein Depp ist, sind wir auch schon vorbei.

Da ich noch nie Einzelhundbesitzer war, weiß ich halt nicht, ob es einfacher oder schwieriger ist. Allgemein bewundere ich mit Staunen und Freude, was Ihr alles mit Euren Hunden so hinkriegt. Und nehm neue Anläufe...

Liebe Grüße von Ursina und Rudel