Aikans Shiba-Inu Forum

Hallo zusammen!

So, neuester Stand erstmal: Wir sind seit Donnerstag vor einer Woche um ein Familienmitglied reicher. Choukichi ist eine Woche später bei uns eingezogen, da die Züchterin einen leichten Durchfall bemerkt hatte und den kleinen nur topfit abgeben wollte.

Habe mir im Vorfeld natürlich schon viele Gedanken um Hundeerziehung gemacht und von einer Freundin das Buch von Jan Farell geliehen bekommmen.
Sie stützt ihre Erziehungsmethode auf die 4 Säulen des "amichien bonding" - das kam mir in der Theorie auch sehr sinnvoll vor.

Allerdings hab ich schon ein bisschen Bauchweh meinen kleinen Welpen (Baby wäre wohl passender...) geschlagene 5 Minuten zu ignorieren. Er freut sich, will Kontakt und ich soll mich immer abwenden... Das Ende vom Lied war das er sich verkrochen hat und mich ignoriert hat. Sprich er kam nicht auf Locken und hat sich sogar demonstrativ abgewendet.

Auch die "Essgebärde" - also einen Keks vor dem Hund vor der Fütterung essen - hat ihn eher verunsichert. Als ich dann sein Futter hingestellt hab, hat er mich fragend angeschaut und ist abgezogen. Obwohl ich mir sicher bin, dass er hunger hatte.

Diese Negativerelbnisse haben mich jetzt komplett von dieser Philosophie weggebracht.

Ich begrüße meinen Hund wenn ich aufstehe oder nach hause komme und die "Essgebärde" lass ich auch weg!

Und jetzt kommt er und freut sich und alles wunderbar!

Aber meine Frage/n:

Sollte ich das trotzdem weiter verfolgen?
Hat jemand positive Erfahrungen gemacht?


Ich möchte halt so viel wie möglich richtig machen und keinesfalls einer der Hundehalter werden deren Hund permanent gestresst ist oder gar eine Gefahr für andere darstellt...
Ich habe zwar schon ein bisschen Hundeerfahrund aber einen Hund von Grund auf erziehen - da geht mir ein bisschen die Muffe

Liebe Grüße
Carina

Ps: Ich habe das Forum durchforstet und dazu noch keinen Beitrag gefunden. Sollte doch einer bestehen, bitte entschuldigt den Flame und bitte eine Verlinkung ^^

hallo carina,
zunächst einmal herzlichen glüchwunsch zum neuzugang und ganz viel freude mit und an dem süßen.

ich finde es toll, dass du dir so viele gedanken um die erziehung deines hundes machst.
deine bedenken bezüglich dieser "methode" teile ich uneingeschränkt und mit diesem satz


hast du dir die antwort auf deine frage auch schon selbst gegeben - wenn dein bauch dabei probleme macht, kann es nur falsch sein

jan fennell hat diese hoffnungslos veraltete methode entwickelt, als man noch der meinung war, hunde hätten keine gefühle, und menschen könnten sich wie hunde verhalten und müssten deswegen "rudelführer" sein.

mittlerweile wurde dieses rudelführer- und rangordnungsgedöns glücklicherweise durch moderne verhaltensforschung gründlich widerlegt.

dein hund ist ein baby, woher soll er wissen, warum du ihn ignorierst? woher soll er wissen, warum du den keks vor ihm isst?
würdest du damit weitermachen, würde er mehr und mehr verunsichert und irgendwann ins so genannte meideverhalten fallen. vertrauen dir gegenüber wäre dann auch vorbei

geh nach deinem gefühl, das ist meistens richtig. es hat nichts mit vermenschlichen zu tun, wenn du dir vorstellst, du wärest dein hund, das hilft nämlich oft bei der entscheidungsfindung:

beispiel:
dein freund kommt nach einer geschäftsreise wieder nach hause, du läufst freudestrahlend auf ihn zu - er dreht sich wortlos weg und ignoriert dich...
du hast großen hunger - dein freund nimmt sich eine pizza, setzt sich zu dir an den tisch und lässt dich erstmal zugucken...

...wie würdest du dich fühlen?

genau so geht es deinem hund, er fühlt sich zurückgestoßen, kann nicht verstehen, was das soll.

freu dich doch mit ihm zusammen und genieße die welpenzeit, sie ist eh viel zu kurz. verabschiede dich von dem gedanken, du müsstest rudelführer sein und die so genannte rangordnung bestimmen.

wenn du dich für den heutigen stand der welpenerziehung interessierst, und deinen hund mit positiver verstärkung erziehen willst (wovon ich mal ausgehe) kann ich dir folgende bücher empfehlen:

rundum gut, absolut empfehlenswert:
imke niewöhner: auf ins leben - grundschulplan für welpen


auch zu empfehlen, aber eher "allgemeinwissen"
viviane theby: das kosmos welpenbuch

viele tolle artikel zum thema welpen (spiele, training, was ist normales hundeverhalten usw) findest du auch hier:
markertraining

und hier:
easy-dogs

ansonsten einfach bei uns nachfragen

danke uschi, dass du so schnell "eingegriffen" hast - mich hats schon bei den ersten worten lesen zusammengekrampft :-(

ich wünsch dir ganz viel freude mit deinem neuzugang und freue mich, dass du dir so viel gedanken machst und höre wirklich auf dein bauchgefühl.

ich kann mich uschi voll und ganz anschließen.

danke uschi.

Ich habe mich mit dieser Methode noch nicht beschäftigt, aber, was du so schreibst finde ich für einen Welpen auch nicht passend.

ich habe vor zig jahren jan fennells bücher auch gelesen und fand es mit meinem damaligen wissensstand völlig logisch und einleuchtend, was sie schrieb.

schließlich wollte ich nur das beste für meinen hund, aber er sollte mir auch nicht auf der nase rumtanzen.
bei der umsetzung des ganzen ging es mir dann aber wie carina, erstens kam ich mir völlig dämlich vor, demonstrativ vor dem hund einen keks zu essen (und damit seinen frust zu erhöhen) und zweitens zeigten mir taikos reaktionen, dass da was nicht stimmen konnte.

ich habe mich dann weiter informiert und bin dabei über die abenteuerlichsten "methoden" gestolpert (vom schläuche werfen bis zum drüberpinkeln) bis ich endlich bei der positiven verstärkung fündig wurde.

und so ganz am rande:
jan nijboer zb predigt ja unter anderem, selbst über die markierstelle des hundes zu pinkeln und hier in unserer gegend gibt es tatsächlich einen herrn, der mit einem fläschchen seines abgefüllten urins gassi geht, um seinem rüden zu zeigen, wer der chef ist

Kein Kommentar!!

Zu allem Anderen kann ich meinen Vorrednern nur recht geben! Ihr seid ne tolle Truppe!!

Muss ich mich denn dann auch an allen Stellen wälzen, an denen Fiene sich wälzt und alles in den Mund nehmen, was Daya so findet, damit ich ihr zeigen kann, dass jede Beute mir gehört

Ich bin ein Mensch und meine Hunde sind Hunde.
Ich versuche zu verstehen, wie Hunde so ticken, aber meine Hunde lernen genauso, mich als Mensch zu lesen.
Sie verhalten sich ja auch gegenüber meinen Katzen und Ponys ganz anders als gegenüber anderen Hunden. Und dabei haben sie gar keinen direkten Fremdsprachenkurs besucht.

MINDESTENS!!!!!

aber dabei knurren und schwanzwedeln nicht vergessen. und bös guggen wenn du dann geduscht wirst

Herzlichen Glückwunsch zum Welpen. Ich finde auch, dass wenn das Bauchgefühl schon sagt, da stimmt was nicht, dann sollte man auch darauf hören. Unsere Emi ist von uns so erzogen, wie wir es dachten, richtig zu machen. Sicher auch mit allen Fehlern die man nur machen kann. Das macht uns alle doch aber zu Menschen mit Gefühlen und auch unsere Hunde haben Gefühle. Da wir zu keiner Hundeschule fahren konnten (Emi erbricht stark im Auto und hat Angst) habe ich mich viel im Net belesen und habe auch gute Ideen zur Erziehung dort gefunden. Zur Zeit arbeite ich mit den Videos vom "Hundezentrum Meschede (Daniela Hofer)". Die finde ich toll.
Genießt die Welpenzeit, sie vergeht im nu.