Aikans Shiba-Inu Forum

Liebe Forum-Mitglieder,

ich weiss, es sind Wochen (!) vergangen, seitdem wir uns angemeldet haben und ich habe es immer noch nicht geschafft, Bilder von Manabu hochzuladen . Sorry dafür. Und vielen Dank für die lieben Willkommensworte!

Ich habe in den vergangenen Wochen sehr viele Beiträge gelesen und finde es toll, dass es Euch gibt! Man hört so viele Ratschläge/Meinungen von anderen Hunde(rassen)besitzern bezüglich Erziehung, die jedoch keine(n) Shiba haben.

Unser Manabu hat sich prächtig entwickelt (hoffentlich ist es auch bald zu sehen ). Wir haben jedoch ein Problem: das Bessen (wollen).
Mir ist bewusst, dass das Thema "Beisshemmung" schon oft diskutiert wurde. Es geht hier aber nicht darum Beim Spielen ist er vorsichtig, wir sagen "lieb" und dann knabbert nur. Passt ihm irgendwas nicht: z.B. Hochheben (auf der Treppe) oder Füsschen putzen, seine "Beute"= Müll wegnehem, knurrt er und will schnappen. Sogar angebellt werde ich manchmal. Wir haben alles versucht, ihn zurechtzuweisen. Ok., ins Ohr habe ich (noch ) nicht gebissen... Insgesammt denke ich , dass ich bei ihm mit Härte und Zwang gar nicht weiter komme, aber es kann nicht sein, dass ein Welpe so agressiv sein Kopf durchsetzen will. (hat übrigens schon mit 9 Wochen gemacht). Leider haben wir ihn am Anfang (auf Rat unserer Züchterin) 1-2 Mal hinuntergedrückt (weil er zugebissen hat - es war kein Spiel). Da war er natürlich eingeschüchtert aber mir brach das das Herz. Seitdem versuche ich es mit Geduld und lieben Worte. In der Wohnung gibt er alles her, kennt NEIN und AUS aber gerade draussen, wo so viel Dreckzeug rumliegt, kämpft er (meistens).

Was denkt ihr, ist es Dominanzverhalten?

Ich möchte ihm auf keinen Fall weh tun aber so ein Verhalten kann ich nicht tolerieren.
Sonst ist er ein Schmusebär und sehr kuschelig.

Für Ratschläge wäre ich dankbar,

liebe Grüsse, Moni

hallo moni,

sei nachsichtig mit manabu, er ist jetzt grade mal 4 monate alt, er muss erst noch lernen, was hund "darf" und was nicht.

die sache mit der dominanz hält sich leider immer noch hartnäckig, dabei ist sie als erklärung für hundeverhalten längst ein alter hut

dass das "hinunterdrücken" keine erfolge auf dauer bringt, hast du selbst ja gott sei dank bereits erkannt, (übrigens nicht nur beim shiba, sondern bei allen hunden ) und dass ein züchter so etwas empfiehlt, da fehlen mir echt die worte.

dein versuch mit "geduld und guten worten" ist genau der richtige ansatz, ergänzt noch mit liebevoller konsequenz wird es dann auch funktionieren.

du könntest mit ihm die dinge, die er tun (oder ertragen) soll, zb. pfoten abputzen, in ganz kleinen schritten üben, zb. erst pfote in die hand geben, dann handtuch auf die hand legen und pfote geben lassen usw....

beim hochheben zb. kann es auch sein, dass er einfach angst bekommt, wenn er (aus seiner sicht) plötzlich und unverhofft den boden unter den füßen verliert.
stell dir vor, du bist ins lesen eines interssanten buches vertieft, hast den rest deiner welt vielleicht grade ausgeblendet und plötzlich hebt dich jemand hoch

bei taiko ist das oft so, dass er aus angst/schreck/unsicherheit grummelt, deswegen benennen wir jetzt dinge, um ihn nicht negativ zu überraschen.
beim hochheben zb. haben wir angefangen mit "heben", ihn dann 1 cm hochgehoben, wieder hingestellt und belohnt. die cm-spanne wurde immer weiter ausgedehnt und heute ist es kein problem mehr.

auch berührungen am körper kann man super gut üben, meine beiden können zb. kinn (kinn auf die hand), mütze (kopf drückt von unten gegen meine handfläche), schnauze (schnauze wird vom hund selbst in die gekrümmte hohle hand geschoben), backe usw. usw.
hier und daschön zu sehen


dass manabu in der wohnung dinge tut und draußen nicht, ist normal, denn hunde lernen kontextbezogen, was auf dem blauen wohnzimmerteppich funktioniert, muss in der gefliesten küche noch lange nicht klappen.

das aus der ferne zu beurteilen oder ratschläge zu geben ist sehr gefährlich weil man es nie so ausdrücken kann und damit umgehen kann wie direkt vor ort.

das einzigste das man eigentlich sagen kann ist, dass man es ignoriert aber das geht ja draußen nicht wenn er gerade hoch gehoben werden muss oder sonst etwas zu seinem schutz gemacht werden muss.

aber eigentlich tendiere ich zu sanften drauf hinweisen.

aber wie gesagt aus der ferne kann ich das nicht so erklären, dass man versteht was ich meine weil es eben auf das gewisse fingerspitzengefühl ankommt.


vielleicht mal ein versuch anhand eines beispiel von mir und meinem rüden takeru.


takeru als welpe hatte die marotte nach jedem leckerlie zu schnappen was sehr schmerzhaft sein konnte.

ich habe dann mich zu ihm auf den boden gesetzt und ein lnges stück käse in den mund genommen und dabei das größere stück aus dem mund hängen lassen.

dann habe ich ih, durch gestik und entgegenstrecken des gesichts, aufgefordert das leckerlie zu nehmen. im gegensatz zum aus meiner hand nehmen, hat er sich nicht gewagt sich meinem gesicht frech zu nähern, somit hatte er einen gewissen natürlichen respekt und kam vorsichtig näher und nahm es auch dementsprechend vorsichtig von meinen lippen.

bei diesem geben und nehmen habe ich ein sanftes geräusch wie etwa hmhmhm gemacht und das durch viele male gefestigt. dann habe ich die finger mit leckerlie an meine lipen gehalten und ihm auch wieder es angeboten und nach ein paar wiederholungen dann nur die finger und schon hatte er es kapiert.

so konnte ich ihm sehr sanft was beibringen einen gewissen respekt mir gegenüber zu haben.

daher denke ich, dass ihr erstmal in schönen momenten eben solche repektübungen, wie ich sie nenne, übt und dafür Laute, Worte oder Gestik oder Mimik einstudiert.

auch das sanft auf den rücken legen, betonung bitte auf sanft, kein wurf oder sonst was, kann während dem kuscheln erfolgen und zeigt aber dem welpen wer das sagen hat.


oder z.b. beim kuscheln den hund auf den bauch legen oder im arm halten und zwar auch dabei den rückenliegenden welpen festhalten. aber dies alles muss sanft und spielerisch erfolgen und darf nie mit druck geschehen weil eben sonst der welpe es negativ verknüpft.

einfach im vorfeld soviel wie möglich mit dem welpen körperliche übungen machen, so dass er lernt vertrauen auch in ungewöhnlichen situationen und stellungen zu haben.

wie gesagt ich kann aus der ferne schlecht erklären wie ich das meine.


instresssituationen ist es unmöglich übungen durch zu führen, da heißt es schnell reagieren um bestmöglich schaden an sich und hund zu vermeiden und wenn möglich dann eben aus dem raum verweisen und ignorieren.

bitte da auch nicht in seine box, wenn er so was hat, einsperren weil eben auch da die box negativ verknüpft werden könnte, was bei einem sensiblen hund zu massiven probs mit der box führen könnte.

ich weiß ich konnte nicht viel weiter helfen aber ich wünsche dir viel glück und ganz viel geduld bei der erziehung.

vielleicht findest du ja auch einen trainer der dir das auch zeigt ohne die etwas krassen methoden wie alphawurf oder runter drücken zu verwenden.


weil wenn ein shiba am austicken ist, dann hilft nichts, was noch mehr druck auf ihn ausübt. übrigens gilt das später auch bei den erwachsenen shibas. habe mir sagen lassen, dass das in der kindererziehung auch so sei.

Liebe Jutta und Uschi,
ich wollte mich nur schnell für die rasche Antwort bedanken, es war wirklich sehr nett von Euch! Manabu liegt wie ein Engel am Fussende meines Mannes am Sofa und schläft .
Ich melde mich bald wieder (wenn es Euch interessiet), um über die Fortschritte zu berichten.
Liebe Grüße,
Moni

natürlich wäre es toll wenn du hier weiter berichtest. schließlich können wir alle voneinander lernen.

Hallo,

ich habe ja hier auch oft über Nuka geschrieben, der aus unerklärlichen Gründen gebissen hat. Aus heutiger Sicht meine ich, daß ich verschiedene Situationen und meinen Schnuffel falsch eingeschätzt habe. Ich habe Fehler gemacht.
Es waren zum Teil Momente, wo ich der Meinung war er ist rotz Frech und tut was er will, dabei hatte er Angst und konnte die Situation nicht einschätzen. Dabei haben sich einige Dinge/Situationen so negativ in seinem Köpfchen festgesetzt, daß ich immer wieder auf Momente stoße wo ich langsam korrigieren muß.
Seit wir Nuka mehr beobachten, anders händeln ist er insgesamt ein angenehmeres Rudelmitglied geworden. (unabhängig von seinen Ausrastern, die grad mit dem neuen Medikament wie weggepustet sind ... hoffentlich bleibts so).

Also ... beobachten und dann mit liebevoller Konsequenz ... dann wird dein Schnuffel das auch lassen )

Hallo Moni
Ich denke auch es könnte zum Teil Unsicherheit sein, zum Beispiel wenn du die Pfoten abwischen willst. Er kann Euch wahrscheinlich noch nicht richtig einschätzen und wehrt erst einmal alles ab...!
Unsere Hündin war auch bissig als Welpe, aber aus ganz anderen Gründen. Sie ist beim Toben oder Gassigehen oft ausgerastet und aus dem anfänglichen Spiel wurde oft blutiger Ernst.
Mit der Zeit habe ich ihr aber klar machen können, dass dieses Verhalten absolut unerwünscht ist. Da habe ich sie mir zeitweise schon mal feste unter den Arm klammen müssen und bin dann sofort mit ihr nach Hause und den Rest vom Tag wurde sie ignoriert.
Das hat bei ihr geholfen. Aber ich denke, bei Euch liegt da der Fall anders. Mit der Zeit kann man seinen Hund besser einschätzen und auch er braucht dafür eine weile, bis er versteht, dass ihr ihm nichts böses wollt.
LG Andrea

... ich habe zum Beispiel beim Bürsten immer ein Handtuch daneben liegen (schon von klein an bei Beiden) und wenn ich sie bürste, dann stell ich sie auf dieses Handtuch... bei Shiko muß ich nur sagen: komm chic machen ... da stellt er sich auf das Handtuch, senkt sein Haupt (damit ich die Halskette abmachen kann) und dann genießt er die Bürstenstriche. Als Abschluß habe ich mir dann immer die Ohren angeschaut, die Zähne und die Füße incl. Krallen. Nuka hat das bei seinem bruder beobachtet und tut es auch so aber unwilliger. Er mag das alles nicht so sehr, wohl auch weil er ein derberes, längeres und dichteres Fell hat und es dadurch etwas mehr ziept. Durch dieses Ritual kann ich beide überall anfassen, putzen und ggf. kontrollieren. Nuka kann ich in meinem Arm auf den Rücken legen, Shiko will das alleine machen. Er legt sich (wenn er sich es gut und laaaange genug überlegt hat) auch auf den Rücken und läßt sich da kämmen und streicheln.
Laß deinen kleinen Wuff mal noch bissl Erfahrungen sammeln. Bring immer wieder Rituale ins Spiel.
Wenn wir von draußen kommen und die Hunde sehn aus wie kleine Dreckschweinchen, dann leg ich im Treppenhaus nur die Handtücher hin, dann stell sie sich dahin und dann rubbel ich die beiden trocken, inzwischen mit handtuch kompl. über den Hund ... und halb hochheben .... es ist inzwischen f. alle ein lustiges Spiel geworden, wo sie dann unterm Handtuch rausschauen und anfangen zu albern ...

Vielen Dank nochmal an alle, die mir geantwortet haben!

Seitdem ich geschrieben habe, benimmt sich Manabu so lieb, als ob er wüßte, dass man über ihn diskutiert hätte...
Also keine Anstalten beim Hochheben oder Füße putzen .

Mal gucken, wie er sich in den nächsten Tagen gibt!

Liebe Grüße, Moni

... ja ja ...so sind sie die lieben Kleinen ... aber vielleicht gehst du grad anders mit ihm um? Beobachte dich doch einmal selbst ... ist nur ein Tipp aus eigener Erfahrung...