Aikans Shiba-Inu Forum

Ich hatte diese Woche das Beratungsgespräch bei der HTS wegen Kenji und seiner Vorliebe dafür, sich alles Unliebsame mittels seiner Kauwerkzeuge vom Leib zu halten (siehe auch http://www.shiba-seiten.de/phpBB2/viewtopic.php?t=2580 ).

Nach einem längeren Gespräch mit vielen Fragen von deren Seite

was weiß ich von Kenjis Vorgeschichte - leider nicht so viel

wie lange hat er dieses Verhalten - seit mindestens 2 Jahren

und so weiter

wurde Kenji beobachtet. Zuerst wie er mit meinen beiden anderen, mit Nele und Taro, in einem großen Seminarraum umherwuselte, dann beim Gassigehen mit mir und den beiden anderen, beim Gassigehen alleine mit mir, bei der Begegnung mit Radfahrern und Autos, Joggern, Männern mit Hut und Schirm, mit fremden Hunden. All dies ist ja immer Anlass für Kenji nach vorne zu gehen, zu schnappen und zu reden.

Die Einschätzung von Kenji deckte sich in vielen mit meinem Urteil: Kenji ist kein aggressiver Hund ; Kenji hat leider aber lange gelernt und trainiert, sich Unliebsames, Unangenehmes, Verunsicherendes, Beängstigendes durch Zähnefletschen und Beißen vom Leib zu halten.

Was neu für mich war, und ich glaubte es erst so richtig, nachdem es mir der Trainer mit Kenji vorgeführt hatte: Kenji ist in meiner Gegenwart und durch die enge Bindung zu mir nicht mehr das verunsicherte und ängstlich-panische kleine Hascherl aus der Anfangszeit. Er ist definitiv "angekommen". Er ist selbstbewußt geworden. Er hat auch mttlerweile eine recht gute Frustrationstoleranz gelernt (Ging mir runter wie Öl - freu, freu!!!)

Kenjis Bell- und Beiß/Schnappattacken im normalen Alltag Fremden gegenüber sind eher Unmutsäußerungen nach dem Motto "Du A... hau ab", sodaß diese Attacken durch Übungen mit entsprechenden Abbruchsignalen relativ rasch abzustellen wären. Schwieriger wären dagegen die Probleme zu beheben, die ich so als "der ganze medizinischen Kram" bezeichne, angefangen bei der Verabreichung von Augentropfen, von Spritzen bis hin zu Röntgenlassen ohne Narkose, weil Kenji da immer noch echte Panik durchlebt.

Aufgrund dieser Einschätzung haben wir die ersten Arbeitsschritte diskutiert:

Kenji bekommt keinen Maulkorb, er hat vielmehr zu lernen, daß bestimmte Kommunikationsformen wie Schnappen und Beißen von mir nicht immer erwünscht sind.

Abbruch der Leinenpöbelei durch ein Leinensignal (kein Leinenruck, eher ein Schütteln der lockeren Leine) verbunden mit einem verbalen Signal. Hätte ich kaum geglaubt, aber es wirkt! Es hat Kenji beeindruckt. Leider hatten wir gestern und heute wenig Gelegenheit das zu Üben, denn bei dem bescheidenen Wetter ist kein Mensch auf der Strasse.

So leider ein bißchen durcheinander, aber so sieht es im Augenblick auch in meinem Kopf aus.

hört sich wirklich sehr interessant an und ich bin auf die durchführung gespannt.

wie erklärt man einem hund einen nicht zu beißen mit dieser vorgeschichte.

also roswitha bitte halte uns über jede übung und durchführung auf dem stand. ich weiß es ist viel verlangt aber ich finde es sehr informativ und bin auch sehr neugierig und wissbegierig drauf.


weil ich habe den größten respekt vor euch, die sich mit einem problematischen secondhandhund abgeben und viel durchackern müssen was uns niemals auch nur in den sinn kommen würde.

weil wenn meine hunde macken haben dann sind sie durch mich entstanden und ich konnte mich langsam daran gewöhnen und somit mich sehr einfach drauf einstellen.


ich drücke dir ganz fest die daumen und zehen, dass das alles richtig anschlägt. würde mich so freuen für dich und dein rudel.

wow, roswitha!
das klingt super!
schöne methoden auch... an der leine "ruckeln" beispielsweise.
und schön, dass kenji darauf reagiert.

ihr habt wohl gute chancen, sein verhalten in den griff zu bekommen mit einem guten trainer an eurer seite.

habe die letzten monate über so manche geschichte von "unverträglichen" und "aggressiven" tieren gehört. die wege, die hunde sozusagen umzuerziehen, waren meistens sehr lang und konnten nur schrittchenweise gegangen werden. aber am ende haben alle hunde wieder gelernt "normal" zu kommunizieren.

daher: meine daumen sind gedrückt.
und deine fürsorglichkeit für den pflegling bewundere ich sehr.

liebe grüße