Aikans Shiba-Inu Forum

Hallo Shiba Freunde, ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Die Lage ist folgende; meine 8 Monate alte Shiba-Dame hat nun schon seit ein paar Wochen die "Angewohnheit", wenn sie etwas im Maul hat dies auch mit Ihrem Leben zu beschützen. Wenn man es ihr versucht wegzunehmen fletscht sie die Zähne und beißt auch richtig zu.
Ich war bei der Erziehung anscheinend zu inkonsequent, und nun muss ich ihr das "Ich bin hier Boss" austreiben.

Hätte jemand eventuell Tipps oder könnte mir einen Hunde-trainer nahe Wuppertal, NRW empfehlen?
Vielen dank im voraus.

Erstmal: Herzlich Willkommen

Fang beim Shiba bitte nicht damit an durchzusetzen, wer der Boss ist.

Wenn du großes Pech hast gewinnt der Shiba, wenn du (oder besser gesagt deine Hündin) ganz großes Pech hast machst du sie "kaputt".

Lenke sie in die richtigen Bahnen.
Überzeuge die durch tauschen davon das sich abgeben lohnt.
Resourcen zu verteidigen ist aus Hundesicht völlig normal. Aus Menschensicht leider unpraktisch.

Ein Hund muss sich generell alles abnehmen lassen, einfach schon aus Sicherheitsgründen.

Je mehr du bei einem Shiba Druck ausübst, desto heftiger geht er in der Regel dagegen. Das gilt für alle Hunde, aber ein Shiba ist meist entweder etwas vehementer oder nimmt es übel.

Mit acht Monaten steckt die mitten in der Pupertät. Wie beim Teenager macht es hier Sinn bestimmte wichtige Punkte in enge Regeln zu stecken, dafür an anderer Stelle auch mal fünfe gerade sein zu lassen.

Mit Shibaerfahrenen Trainern in NRW kenne ich mich leider nicht aus.

Vielen dank erstmal für's willkommen heißen & für deine Antwort!

Wenn sie etwas hat, was sie nicht haben soll & ich ihr einen Tausch anbiete ist sie total angespannt & ignoriert mich quasi.
Wenn sie es jedoch auch dann mal abgibt, belohne ich sie mit einem Leckerchen.
Wenn sie spielen möchte, dann lässt sie ihren Tennisball auch los wenn ich "aus" sage, nur eben wenn sie sich etwas "aus eigenem Willen" nimmt was sie nicht darf wird sie sehr stur.

Das Tauschen muss man langsam aufbauen .

Im Idealfall von Anfang an, es geht aber auch, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Zuerst musst du mal alles was sie Hamstern und verteidigen könnte weg räumen um keine Zufallsituationen heraus zu fordern.

Dann fängst du mit etwas nur mäßig attraktiven an. Du brauchst die doppelte Ausführung (zum Beispiel so einen einfachen Büffelhautknochen.

Der Hund kommt an eine leichte 1-2 m Leine, damit sie sich mit der Beute nicht völlig zurück ziehen kann.

Setz dich in die Mitte vom Wohnzimmer nimm das Ende der Leine und gib ihr den Kauknochen.
Vermutlich will sie sich zurückziehen, aber es geht ja nicht weit wegen der Leine.
Lass sie einen Moment mit ihrem Knochen während du dich für dich intensiv mit dem anderen Knochen beschäftigst.
Du musst nicht drauf rum kauen, aber du kannst ihn dir interessiert betrachten, dran schnüffeln, ihn verstecken und wieder finden... alles ohne sie dabei auch nur im mindesten zu beachten.

Wenn sie ihre Aufmerksamkeit von ihrem Knochen auf deinen umlenkt, dann biete ihr deinen zum Tausch an. Sie muss sich aber zu dir, von ihrem Knochen weg bewegen.
Wenn sie sich drauf einlässt, dann bewege dich ruhig zwischen sie und ihrem alten Knochen, bevor du ihr deinen überlässt, damit du dann in ruhe ihren alten nehmen kannst und das Spiel von vorne los geht.
Toleriert sie das nicht, dann bekommt sie deinen auch nicht.

Wenn sie dich von Anfang an völlig ignoriert, dann stehe nach einer Minute auf und gehe kommentarlos mit deinem Knochen ein paar Meter weiter, während du dein Ende der Leine mit nimmst, und setz dich da wieder hin. Du kannst sie ruhig mit ziehen mit samt ihrem Knochen. Aber alles ohne Aggression deinerseits, sondern so, als wäre es das selbstverständlichste überhaupt.

Die Methode ist mühselig und dauert, ist aber sehr effektiv um das Vertrauen im Hund auf zu bauen, dass Tauschen nicht schlimm ist.
Am besten geht es allerdings unter Anleitung von jemandem, der Ahnung hat und beobachtet, da es einem selbst schwer fällt den Hund wirklich neutral zu behandeln und weder zu ungeduldig, stinkig, frustriert oder lockend zu agieren.

Draußen kannst du das ganze unterstützen, indem du zum Beispiel wenn sie nicht schaut Leckerlies ins Gras legst und dann so tust als hättest du sie gefunden. Mit viel Gewese wie anschleichen, scharren, interessiert betrachten.
Sol lernt sie, dass du auch durch aus interessant sein kannst und deine Tauschobjekte für die Zukunft gewinnen an Wertigkeit.


Noch mal zu deinem Anfangs-Post.
Ein guter Chef muss das nicht raushängen lassen, er lenkt und führt ohne das es seine Mitarbeiter als solches Wahrnehmen. Er hat den Überblick über Situationen und ist jemand, auf den man sich verlassen kann.
Ein Chef, der den Chef raushängen lässt ist keine Führungsperson. Ihm folgt man nicht gerne und geht gern und stellt ihn in Frage.

Habe heute mit dem "Training" mit ihr angefangen, sie blieb mit ihrer Rinderhaut recht nah bei mir & folgte mir auch wenn ich aufstand & ein paar Schritte gelaufen bin.
Ich habe zwar gemerkt wie sie mich bemerkt, sie hatte die Rinderhaut allerdings im Maul & hat hin und wieder gegrummelt. Werde aufjedenfall jetzt am Ball bleiben und eventuell Wöchentlich hier einen edit machen, quasi Protokoll führen. Bin für jede Anregung oder jeden Tipp dankbar!

Finde ich eingestellt Idee, dass du das Training protokollierst. Wünsche euch beiden ein schönes Training.

Ich würde dir auch empfehlen es zu filmen oder filmen zu lassen, weil so kannst du im Nachhinein und in Ruhe mal drüber schauen oder auch andere drüber schauen lassen.


Das Training nur machen wenn ihr beide gut drauf seid und auch genug Zeit und Ruhe vorhanden ist. Nie mit Druck arbeiten und nie über die Grenzen gehen weil sonst kann es Alles wieder zunichte machen was du schon erreicht hattest.

Lass euch einfach Zeit. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Glück für das Training.

Soo, ich denke es ist Zeit für ein Update. Vielen dank nochmal für den Zuspruch.

Direkt mal vorweg habe ich die Trainerin letzte Woche abbestellt, da eine Freundin meiner Mutter meinte dass das auch eine Scheinträchtigkeit sein kann, und das Suky deswegen so aggressiv reagiert.
Wir haben auch gemerkt dass sie selbst unzufrieden war. Alá "Warum denn aus?! Das sind meine Welpen! Spinnt ihr!"
Von der Zeitspanne her (ab der ersten Hitze) kommt die Rechnung jedenfalls auf. Hier mal ein Ausschnitt

Zitat:

"Zur Scheinträchtigkeit kommt es bei unkastrierten Hündinnen vier bis neun Wochen nach der Läufigkeit. Sie ist kein krankhafter Zustand, sondern ein natürlicher und hängt mit dem komplizierten Hormonzyklus der Hündin zusammen. Der Hormonspiegel im Blut ist bei trächtigen und bei nichtträchtigen Hündinnen fast gleich.
...
Das Hormon Prolaktin kann auch Auswirkungen auf die Psyche der Hündin haben. Sie beginnt Nester zu bauen, wird extrem anlehnungsbedürftig und verschmust. Sie beginnt sämtliches Spielzeug, manchmal auch Hausschuhe oder andere Sachen wegzuschleppen. Meist in das eigene Körbchen oder in eine Ecke, die sie sich förmlich als Nest auspolstert. Viele Hündinnen werden sogar aggressiv und schnappen nach ihrem Besitzer."

Quelle:
http://partner-hund.de/info-rat/gesundheit-vorsorge/das-sexualverhalten-des-hundes/woran-man-scheintraechtigkeit-erkennt

Wir haben jetzt strikte Regeln wann sie was bekommt, haben ihr das ganze Spielzeug weggenommen & sie kriegt es auch nur wenn sie brav ist. Sie lässt sich jetzt auch wieder streicheln und hochheben und alles, quasi wie vorher auch. Es sei denn sie hat noch einen Rinderhautknochen oder irgendetwas stibitzt worauf sie länger kaut. Ihren Tennisball legt sie uns jetzt auf Kommando schon brav auf die Hand. Nur beim Rinderhautknochen merke ich dass sie angespannt ist und anfängt zu grummeln. Ich bin zuversichtlich dass sich das auch wieder legen wird, allerdings übe ich weiterhin mit ihr "aus!"