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Der Welpen-Blues...
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Autor:  Choobz [ 26.05.2018, 08:46 ]
Betreff des Beitrags:  Der Welpen-Blues...

Hallo ihr Lieben,

ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich mir hier melden soll, aber ganz ehrlich (vielleicht liegt es auch am Schlafentzug): Ich weiß mir derzeit nicht zu helfen.

Wir haben einen 9 Wochen alten Welpen seit einer Woche bei uns. Wie jeder Shiba-Welpe ist sie ein Bündel an Niedlichkeit, aber auch an Energie. Darauf waren wir vorbereitet. Wir waren auch darauf vorbereitet, dass Shiba schwerer zu erziehen sind, als andere Welpen. Meine Ehefrau ist Japanerin und ist zumindest ausgewachsene Shiba von Haus aus gewohnt. Uns war also klar, dass der Ritt nicht ganz einfach ist, aber nach ein paar Schlüsselerlebnissen habe ich ein paar Fragen und bitte dringend um Rat.

1. Leinenführigkeit, Gassi gehen, Energie umsetzen

Kurzum: Natürlich ist unser Shiba-Welpe noch nicht leinenführig. Aber wenn wir rausgehen, dann ist er der Leine gegenüber fast schon feindselig eingestellt. Er sprintet generell heftig los, lässt sich sehr oft nicht zum weitergehen bewegen und ignoriert uns ca. 95% der Zeit. Alle Leckerlis der Welt haben bislang nicht geholfen, insbesondere diese Ignoranz gegenüber uns etwas abzumildern. Das allein ist für einen Welpen wahrscheinlich noch normal, aber die Art und Weise, wie sie sich in einen Wutrausch hineinsteigert, ist fast schon furchteinflößend. Je aufgeregter sie ist, desto weniger lässt sie sich aufhalten und desto wütender reagiert sie, wenn man versucht sie vom Fressen gefährlicher Gegenstände abzuhalten. Gestern ging so so weit, dass sie beim "Aufnehmen" heftig um sich gebissen hat. Dabei hat sie aktiv und mit maximaler Aggression versucht, den Hals zu erreichen. Unser Züchter hatte uns damals empfohlen, den Welpen in unseren Armen auf den Rücken zu drehen und zu warten, dass sie sich beruhigt. Dieses "Umdrehen" hat aber das komplette Gegenteil bewirkt. Sie war wie von Sinnen, hat geknurrt, gejault, wild gebissen. Wir haben den Gassi-Gang dann sofort abgebrochen und sind Heim gegangen. In der Wohnung ist sie dann unmittelbar auf die Tapete in unserem Schlafzimmer losgegangen, hat daran gekratzt und gebissen. Diese Reaktion hatten wir vorher noch nie gesehen. Sie war wie im Rausch und hat sich nicht beruhigen lassen. Ich habe sie dann das erste (und bisher letzte) Mal in ihre Box gesperrt, um sie etwas abzukühlen. Nach ungefähr 5 Minuten gefüllt mit kratzen, beißen, jaulen und bellen hat sie sich dann beruhigt und ich konnte sie wieder rauslassen. Kaum aus der Box raus hat sie sich auf den Boden gelegt und ist sofort eingeschlafen. Ich vermute, dass sie komplett überfordert war. Aber wie sollen wir das nächste Mal darauf reagieren?

Generell läuft das Gassi-gehen so ab:

1. Anleinen (Ohne Leckerli ein Kampf)
2. Vor der Tür absetzen und losgehen
3. Beten und Hoffen, dass sie von sich aus in die richtige Richtung geht
4. Irgendwie versuchen zu verhindern, dass sie sich erst auf der großen Wiese erleichtert und nicht in Nachbars Vorgarten
5. Nach dem Erleichtern planlos hinter ihr herlaufen, sie ab und an stoppen wenn sie komplett falsch läuft und hoffen, dass sie nichts gefährliches aufnimmt
6. Irgendwie das Haus erreichen, ihre Aggression eindämmen und ableinen

Das Problem ist: Ich weiß nicht, wie ich sie dazu animieren kann, uns zu folgen. Ist das so früh überhaupt möglich? Die einen sagen, dass Gassigehen auf eine Minute pro Lebenswoche begrenzt werden sollte, die anderen bestehen darauf, dass man mindestens 2x 45 Minuten mit dem Welpen raus geht. Was macht Sinn?

2. Die Schlafenszeiten. Unser Welpe geht zwischen 21 und 22 Uhr schlafen. Für gewöhnlich hat sie sich noch kurz vor 21 Uhr erleichtert. Zu Beginn hat sie dann auch bis ca. 4 Uhr durchgeschlafen und musste erst dann raus. Das war absolut okay und einfach zu managen. Mittlerweile meldet sie sich aber immer früher: 2 Uhr, 24 Uhr, irgendwo dazwischen. Das ist insbesondere irritierend, nachdem der der Züchter zu uns meinte, dass unser Welpe bei ihnen schon von ca. 22 Uhr bis 6 Uhr durchgschlafen hat. Bei uns ist aber alles anders und scheint eher noch schlimmer zu werden. Was machen wir falsch? Hat sie zu viel Power? War sie den Tag über zu aufgeregt? Wie sollen wir NACH dem Gassi gehen verfahren? Direkt wieder schlafen gehen und sie ignorieren oder noch mit ihr spielen? Es ist momentan schwer nachvollziehbar...

3. Kleinere Dinge: Sie "atmet" ihr Futter quasi weg, sucht immer nach mehr Futter und scheint nie zufrieden zu sein. Aber ich denke, dass ist jedem Welpen zu eigen. Es stresst aber schon extrem.

Ich weiß, vermutlich habt ihr das alles schon gehört oder erlebt und könnt nur müde lächeln. Für mich ist es aber derzeit schwer zu managen, insbesondere weil ich als Halter natürlich die Schuld bei mir suchen muss. Ich habe einfach Angst davor, zu negativ ihr gegenüber zu sein und dann nur noch Misstrauen und Ablehnung zu erfahren.

Ich bin für jeden Ratschlag dankbar..

Autor:  Ute [ 27.05.2018, 23:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Welpen-Blues...

Dann habt ihr die Maus also mit 8 Wochen vom Züchter bekommen! Das ist finde ich sehr früh. Für den Welpen ist es im Prinzip am besten, im Alter von circa zwölf Wochen von seinem neuen Herrchen abgeholt zu werden. Die vier Wochen sind sehr wichtig für die Sozialisierungsphase in welcher er sehr viel lernt und es sein ganzes Leben über nicht wieder vergisst. Dazu ist auch der Kontakt zu Mutter und Geschwistern unheimlich wichtig.

Wir haben unsere Takira mit 12 Wochen vom Züchter geholt und sie war schon sehr gut sozialisiert, war z.B. an Halsband und Leine gewöhnt. Trotzdem haben wir sie am Anfang brav so ca. aller 4 Stunden bis zum Gassi Platz getragen. War zum Glück nicht weit. Wenn sie dann gepullert hatte haben wir gelobt - Brav Pippi, fein Pippi und ein Leckerli gegeben. Und dann nach Hause Takira. Zurück ist sie gelaufen. Immer hübsch im Zick Zack :dizzy: So hat sie gelernt wo sie sich erleichtern kann und den Weg nach Hause kennengelernt.

Das Aufnehmen von Dingen bin ich durch vorausschauendes Laufen meist umgangen. Will sagen, ich bin mit meiner Nase und den Augen fast genauso auf dem Boden lang wie sie. So konnte ich oft rechtzeitig "Pfui ist das " rufen und Takira durch einen leichten Ruck davon weg ziehen.
Klar ist das alles interessant und muss untersucht werden. Gibt sich aber mit der Zeit.

2 x 45 Minuten raus gehen ist definitiv zuviel. Es heißt laut unserem TA 5 Minuten pro Lebensmonat. Das mit dem nicht weiter gehen wollen kommt mir auch bekannt vor :lol2: Aber wenn ich "nach Hause Takira" gesagt habe konnte sie plötzlich flitzen :mrgreen:

Nachts hat sie am Anfang mit ihrem Körbchen bei uns geschlafen, so das wir auch wirklich gehört haben wenn sie raus musste. Dann flink in die Sachen und raus. Danach haben wir uns wieder hingelegt und weiter geschlafen. So nach und nach haben wir das Körbchen dann immer weiter aus dem Schlafzimmer geschoben. Heute schläft sie im Flur, oder Wohnzimmer.

Lass der Maus doch erst einmal Zeit bei Euch anzukommen. Es ist alles fremd und neu. Mama weg, Geschwister weg . Das ist nicht leicht für sie damit zurecht zukommen.

Woher habt ihr euren Shiba eigentlich? Habt ihr vom Züchter irgendetwas ihr vertrautes mitbekommen? Eine Decke oder ein Kuscheltier das nach zu Hause riecht? Takira liebt noch heute den Teddy den sie mitbekommen hat von allen Spielzeugen am meisten.

Autor:  Terrorhund [ 28.05.2018, 09:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Der Welpen-Blues...

Hallo Choobz,

ich hab dir mal eine PN geschrieben :)

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