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Kimi hat Nachts plötzlich Angst
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Autor:  Kimi2403 [ 17.12.2014, 11:39 ]
Betreff des Beitrags:  Kimi hat Nachts plötzlich Angst

Hallo zusammen,

ich habe wiedermal eine Frage...Kimi ist mittlerweile ca. 10 Monate alt und unser zusammen leben klappt sehr gut und harmonisch. Vor ca. 3 Wochen hat er mal für genau 4 Tage seine Grenzen ausgetestet (konnte nicht mehr an der Leine gehen, hat zu Hause alles geklaut, etc ;)) aber nach ein paar Tagen war alles wieder gut - nachdem er gemerkt hatte, dass diese kleinen Pupertätsausbrüche nichts bringen war er von einem Tag auf den anderen wieder mein liebes Mäuschen ;)

So nun aber zu meinem Problem, das mir Sorge bereitet. Kimi ist eigentlich ein kleiner Draufgänger, der vor Nichts wirklich Angst hat. Klar wenn mir zum Beispiel mal etwas runterfällt erschreckt er sich, aber das halte ich nicht für bedenklich. Wenn etwas klirrend zu Boden geht erschrecke ich mich ja auch....

Jetzt ist es aber seit 3 Nächten so, dass er richtig Angst hat. Er schläft mit uns im Schlafzimmer wahlweise in seinem Körbchen vor dem Bett oder im Bett an unseren Füßen (ja ich weiss Einige sind der Meinung Hunde gehören nicht ins Bett ;) ) Vor 3 Nächten wurde ich wach weil Kimi auf einmal auf mir lag - und ich möchte betonen er ist eigentlich kein großer Schmusehund, dass er sich freiwillig so nah zu mir legt kommt sonst nur beim Spielen vor aber niemals zum Kuscheln - und hat furchtbar gezittert. Jeglicher Versuch von mir ihn wieder auf seinen Platz oder erstmal von mir runter zu legen scheiterte, da er direkt wieder auf mich kletterte. Nach ca. 45 min hatte er sich dann beruhigt und ist an meinen Füßen wieder eingeschlafen. Beim ersten Mal habe ich auf sein Verhalten reagiert, da ich das nicht von ihm kenne. Ich habe ihn versucht zu beruhigen, habe das Licht angemacht damit er sieht, dass nirgendwo etwas "Gefährliches" ist und habe einfach gedacht, dass er vll schlecht geschlafen hat. Nun hat er dieses Verhalten aber auch in den 2 darauffolgenden Nächten gezeigt - einmal ist ein Hausbewohner nach Hause gekommen - ich denke das hat er gehört aber sonst haben zumindest mein Mann und ich - keine Geräusche etc. wahrnehmen können. In diesen Nächten bin ich auch nicht auf sein Verhalten eingegangen, da ich Angst habe, dass meine Aufmerksamkeit dieses Verhalten verstärkt und er vll massivere Ängste entwickelt...

Hatte jemand schon mal eine ähnliche Situation?

Liebe Grüße
Steffi

Autor:  doris [ 17.12.2014, 12:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

*spooky phase* - ja - definitiv, hatte und habe ich noch. wenn ein hund angstzitternd zu dir kommt bitte ja nicht von dir weisen. nur natürlich nicht betüteln oder bedauern, sondern ruhig bleiben und streicheln, ablenken. irgendein geräusch hat ihm angst gemacht, das kannst du nicht verhindern.

ich hoff einfach für euch, dass es schnell vorbei geht. es ist IMMER etwas, wenn ein hund angst hat/zittert/hechelt. auch wenn du es nicht verifizieren könnt. wir hören/sehen vieles nicht ....

Autor:  Kimi2403 [ 17.12.2014, 12:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

Lieben Dank schonmal für die Antwort :)

Nein ich würde ihn nie abweisen, nur in der ersten Nacht habe ich ihn schon etwas ;) betüdelt...Das habe ich in den folge Nächten nicht mehr gemacht. Wenn er sich zu mir/ uns legt lasse ich ihn natürlich bei uns - ich habe ihn etwas gestreichelt und habe ihm immer wieder gesagt "aaalles guuut" - das ist unser "Mantra" in Stress Situationen.

Zwangsläufig muss ich ihn aber irgendwann von mir runter legen, denn so kann keiner von uns schlafen und ich bin Stammgast beim Physiotherapeuten ;)

Dann hoffe ich, dass das nur eine Phase ist. Meine Sorge war nur, dass er jetzt stärkere Ängste entwickelt :(

Autor:  Janabaer [ 17.12.2014, 13:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

Sonst lasse ihn doch unter die Decke, statt auf dich drauf.

Wenn er eh nicht so er Kuschler ist besteht ja nicht die Gefahr, dass er sich dann ständig drunter schmuggelt. Zumal es unter der ecke für einen Shiba im Winterfell ziemlich warm ist.

So hat er aber Nähe, Höhle und beruhigenden Geruch und ihr könnt trotzdem schlafen.

Autor:  uschi [ 17.12.2014, 13:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

ich denke auch, dass kimi sich in einer "spooky period" befindet, das wäre normal für sein alter.
http://www.natuerlichmithund.com/deutsch/tipps-f%C3%BCr-hundehalter/fremdelphase-spooky-periods/


zum "betüdeln" mach dir bitte keine sorgen.
angst ist eine emotion, und emotionen kann man durch zuwendung (trost) nicht verstärken. wenn du angst zb vor dem zahnarzt hast und ich streichle dir über die wange, halte deine hand und sage: du schaffst das schon - wird deine angst dann stärker?
im schlimmsten fall bleibt sie gleich, im besten wird sie sogar weniger :)
wenn kimi deine nähe sucht und dir zeigt, dass er sie braucht, dann gib sie ihm bitte auch.

Zitat:
In der Verhaltensbiologie gibt es für das Phänomen des Tröstens einen Fachausdruck, Social Support! Das bedeutet “Soziale Unterstützung” und ist eines der Kriterien für kooperatives Verhalten in Gruppen. Menschen zeigen dieses Verhalten, aber auch viele andere Tiere, die in Gruppen leben, sind dazu fähig, geben und holen sich Social Support. Social Support bedeutet, Gruppenmitgliedern in stressenden Situationen durch körperliche Nähe und Zuwendung zu helfen. Körperliche Nähe und Zuwendung durch Bindungspartner senkt Blutdruck, Herzfrequenz und Spiegel der Stresshormone, und hilft, beängstigende Situationen besser zu bewältigen. Würde Social Support zu einer Verschlimmerung von Angstzuständen führen, hätte sich dieses sozio-positive Verhalten im Verlauf der Entwicklungsgeschichte nicht erhalten können!Keine Gruppe kann es brauchen, dass ihre Mitglieder immer ängstlicher werden.

Hundehalter sollten sich am Wissen über Sozialverhalten orientieren und ihren Tieren ausreichend Social Support geben, um ihnen durch die stressende Silvesterzeit zu helfen. Alles, was den Hund wirklich entspannt, ist Social Support und damit erlaubt. Ignorieren oder gar Wegschicken beschädigen die Beziehung zwischen Mensch und Hund, und sind darüberhinaus auch noch asozial!

Quelle:Dr. Ute Blaschke-Berthold, 2011

Autor:  doris [ 17.12.2014, 14:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

unter "nicht betüteln" meinte ich dass man nicht vor mitleid zerfließt und sich mit dem gefühl "armer hund, armes baby" förmlich innerlich erschlägt. weil das ein sensibler hund - und das sind shibas mit sicherheit - auch irritierend findet.

wir nehmen mittlerweile BEIDE baldriantropfen, wenn ginni einen angstanfall hat, so können wir ziemlich sicher sein, sie nicht mit unseren gefühlen noch zusätzlich zu stressen/ängstigen.

je ruhiger man selber bleibt, je mehr man sich selber auf null befindet (neutral, weder freudig noch ärgerlich, einfach nur ruhig) desto besser für den hund

Autor:  Kimi2403 [ 17.12.2014, 14:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

Vielen lieben Dank für die ganzen Antworten. Jetzt bin ich schon wesentlich beruhigter :)

Ich hoffe wir überstehen die Phase schnell gemeinsam. Positiv gesehen ist es auch ein schönes Gefühl, dass er bei uns Schutz sucht - und den geben wir ihm natürlich auch. Wir werden weiterhin in solchen Situationen ruhig bleiben und ihm Halt geben <3

Autor:  mika2013 [ 17.12.2014, 20:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

Was es nicht alles gibt -- sehr interessant.
Die spooky phase ist zum Glück bei uns spurlos vorüber gegangen.

LG
Michael

Autor:  Shiba-Sonnenschein [ 21.02.2015, 19:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kimi hat Nachts plötzlich Angst

Hallo,
in meinem Praxis Ratgeber ist in diesem Alter noch mal eine "Ängstlichkeit Phase" beschrieben.
Es ist die letzte Phase, die es bei einem "Junghund" gibt und sie dauert auch nicht lange an.

Sicher habt ihr diese Phase gut überstanden und seid nun glücklich mit Kimi.

LG

Christina und Pani:buddeln:

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